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"Fat is bad"

Übergewicht macht krank, unzufrieden, unattraktiv

Fett ist schlecht für die Lebensqualität, die Gesundheit und die Lebenserwartung

Die Deutschen werden immer dicker. Im Wohlstandsland Deutschland sind rund 60 Prozent der Bevölkerung zu fett. Und das Schlimmste ist, dass unsere Kinder immer stärker betroffen sind. Sven-David Müller vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) warnt vor der Verharmlosung von Übergewicht.

Manche kiloschweren Politiker oder andere gewichtige Personen reden uns ein, dass 'dick' für 'gemütlich' steht, dass fettes Schlemmen nichts anderes ist als 'Genießen' und wir uns mit vielen Kilos endlich mal etwas gönnen. Diese falsche Rechtfertigung ändert nichts an der Tatsache, dass Fett krank macht. Nur 15 Prozent der Menschen mit Übergewicht erreichen eine normale Lebenserwartung, so Müller. Übergewicht geht mit einem hohen Cholesterinspiegel, Bluthochdruck und Arterienverkalkung einher.

Diabetes Typ 2 ist eine Folge von Übergewicht. Gelenkverschleiß, Rücken- und Kniebeschwerden entstehen, weil der Mensch zuviel Gewicht mit sich herumschleppt. Diese ernährungsbedingten Krankheiten belasten das Gesundheitssystem enorm. In diesem Jahr sind mindestens 145 Milliarden Mark zu erwarten. Im vergangenen Jahr hat der Präsident des Deutschen Instituts für Ernährungsmedizin und Diätetik, Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Schmitz, Kosten ernährungsbedingter Krankheiten von 144,65 Milliarden Mark berechnet.

Machen wir uns nichts vor und nehmen wir den dicken Bauch nicht auf die leichte Schulter: Menschen mit Normalgewicht sind belastbarer, beweglicher, aktiver und attraktiver. Fett liegt nicht nur schwer auf den Knochen sondern auch auf dem Gemüt. Wir fühlen uns attraktiver und wohler, wenn wir nicht kiloweise Fett mit uns herumtragen. Die Entwicklung von Essstörungen wird uns häufig als Grund vorgehalten, einfach nach Lust und Laune drauflos zu schlemmen und die Waage völlig außer Betracht zu lassen.

Diese Polarisierung zwischen untergewichtigen essgestörten Menschen auf der einen Seite und adipösen Menschen auf der anderen Seite vernachlässigt ganz und gar das gesunde Mittelmaß. Dieses ist in Deutschland nur bei einer Minderheit vorhanden. Bei einem BMI (= Body Mass Index, Quotient aus dem Körpergewicht in Kilogramm und dem Quadrat der Körpergröße in Metern) zwischen 19 und 27 ist ein breites Feld gegeben, in der keine gesundheitlichen Einschränkungen zu befürchten sind, so Müller. Ein Gewicht in diesem Bereich sollte das Ziel aller Übergewichtigen sein.

Mit einer ausgewogenen und sättigenden Reduktionsdiät mit reichlich Kohlenhydraten, Ballaststoffen und wenig Fett kann dieses Ziel jeder erreichen. Cellulosehaltige Medizinprodukte aus der Apotheke und reichlich Bewegung können hilfreich unterstützen. Das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin bietet werktags in der Zeit von 14 bis 17.30 allen Abnahmewilligen eine Hotline zum Thema "Hilfe, ich bin zu dick!" an. Dort stehen die Ernährungsmedizinischen Berater des DIET kostenlos mit Tipps und Ratschlägen zur Verfügung.

zuletzt bearbeitet: 06.03.2001 nach oben

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