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Diabetes: Implantationskammer statt Spritzen

Eine Innovation aus dem BMWA-Programm "Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen" (PRO INNO)

Die meisten Patienten mit der chronischen Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus müssen ihren erhöhten Blutzuckerspiegel durch die Injektion von Insulin ausgleichen, in der Regel mehrfach täglich. Sonst drohen den allein in Deutschland rund sechs Millionen Diabetikern Schlaganfall, Nierenversagen, Nervenschädigungen und Erblinden.

Die regelmäßige Blutzuckermessung und die ständigen darauf abzustimmenden Injektionen bedeuten für die Patienten eine große Belastung. Häufig verzögert die Angst vor Spritzen den Beginn einer notwendigen Insulintherapie und begünstigt die Entwicklung von Folgeschäden. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" entwickelt das Unternehmen In Vitro Systems & Services aus Göttingen in Kooperation mit der Firma KEK aus Bad Schmiedeberg Prototypen einer Implantationskammer für Insulin produzierende Zellen, die dem Patienten die Insulinspritze ersparen soll.

Ursache der Erkrankung ist meist die Schädigung der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, in denen das körpereigene Insulin gebildet wird. Als besonders geeignet für die Implantationskammer hat sich eine genetisch modifizierte Nicht-Beta-Zelllinie erwiesen, die in der Lage ist, Insulin freizusetzen. Die Kammer, die in den Bauchraum eingesetzt werden soll, verhindert, dass die Zellen in den Organismus des Patienten gelangen und schützt sie so vor Abwehrreaktionen des Immunsystems. Nährstoffe und Insulin können die Kammerbegrenzung jedoch passieren. Diese Passagefähigkeit bleibt nach den ersten Experimenten in vitro für mehrere Wochen erhalten. Die Aussichten auf eine Verlängerung dieser Frist sind viel versprechend.

zuletzt bearbeitet: 20.07.2004 nach oben

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