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Kostenerstattung für ambulante Leistungen innerhalb der EU

Ulla Schmidt: "Auch wenn es um Urlaub geht, bietet die Gesundheitsreform neue Chancen"

Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, hat sich heute bei der AOK Rheinland in Düsseldorf über den aktuellen Stand der Umsetzung der Gesundheitsreform informiert. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wilfried Jacobs, dem Vorsitzenden des Vorstandes der AOK Rheinland, wies die Ministerin darauf hin, dass in der Gesundheitsreform eine Reihe von Neuerungen stecken, die auch das Reisen einfacher machen.

Ulla Schmidt: "Auch wenn es um Urlaub geht, bietet die Gesundheitsreform neue Chancen." Die Ministerin wies darauf hin, dass mit der Gesundheitsreform alle Versicherten die Möglichkeit erhalten, ambulante Leistungen in der Europäischen Union im Wege der Kostenerstattung in Anspruch zu nehmen. Daneben gelten die Regelungen des EU-Auslandskrankenscheins fort. Die Ministerin betonte, dass man sich vor Reiseantritt unbedingt an die eigene Krankenkasse wenden und sich informieren lassen sollte.

Ulla Schmidt erinnerte zudem an die neue Möglichkeit, dass Krankenkassen mit Leistungserbringern in der Europäischen Union direkt Verträge abschließen können. Das könne eine enorme praktische Erleichterung darstellen, betonte Ulla Schmidt. In diesem Zusammenhang begrüßte sie das neue Angebot der AOK Rheinland und der Techniker Krankenkasse. Diese haben eine Reihe von Krankenhäusern an der niederländischen und belgischen Küste unter Vertrag genommen. Versicherte werden dort im Notfall ohne Mehraufwand oder speziellen Auslandskrankenschein behandelt.

Die Ministerin würdigte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Reformbereitschaft der AOK Rheinland. Nicht nur, dass die AOK Rheinland grenzüberschreitende Versorgung anbiete, auch bei der Umsetzung der Zuzahlungsverpflichtung bei in Heimen lebenden Sozialhilfeempfängern habe sich die Kasse um unbürokratische Lösungen bemüht. So habe die AOK Rheinland - neben drei anderen AOK'en - Heimbewohnern angeboten, den Zuzahlungshöchstbetrag ohne Einschaltung des Sozialhilfeträgers zu kreditieren und sofort zu Beginn des Jahres eine Befreiungsbescheinigung auszustellen.

Die Ministerin wies darauf hin, dass mittlerweile über 26 Millionen Versicherte von gesunkenen Krankenkassenbeiträgen profitieren. Die Arzneimittelausgaben hätten in den ersten fünf Monaten um rund 1,4 Milliarden Euro abgenommen. Und erstmals seit zehn Jahren vermelden die gesetzlichen Krankenkassen einen Überschuss von rund einer Milliarde Euro. Zugleich würden die Strukturreformen greifen. Die Praxisgebühr entfalte ihre Steuerungsfunktion. Über 150 Krankenkassen hätten inzwischen Bonusregelungen und damit Anreize für gesundheitsbewusstes Verhalten in ihren Satzungen verankert. Zudem gebe es bereits das erste landsweite Hausarztmodell. Und auch die ersten Medizinischen Versorgungszentren sind in den alten Bundesländern gegründet.

Ulla Schmidt: "Diese Gesundheitsreform steckt voller Chancen. Zum einen für die Versicherten, die bessere und mehr Angebote bekommen und vom Qualitätswettbewerb der Kassen und Leistungserbringer profitieren. Wer sich kümmert, wird belohnt. Zum anderen steckt die Reform voller Gestaltungschancen für Kassen und Leistungserbringer. Und immer mehr ergreifen die Chancen. Das zeigt: Die Gesundheitsreform wirkt."

zuletzt bearbeitet: 20.07.2004 nach oben

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