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Können Kneipp-Kuren Nervenschädigungen heilen?
Die Abteilung für Naturheilkunde der Berliner Charité sucht Studienteilnehmer
Im Rahmen einer Beobachtungsstudie der Charité Campus Benjamin Franklin wird die Wirksamkeit einer Wassertherapie nach Kneipp gegen die Beschwerden durch Polyneuropathie (Nervenschädigung) untersucht. Die Polyneuropathie ist eine häufige Erkrankung, die u.a. durch den Diabetes mellitus ausgelöst wird.
Es ist bekannt, dass regelmäßig angewendete kalte Wasseranwendungen die Gefäße trainieren, die Durchblutung fördern und Schmerzempfinden verändern. Aufgrund dieser Erfahrungen ist davon auszugehen, dass Kneipp-Kuren die Schmerzen, Taubheits- und Kribbelgefühle, also die wichtigsten Symptome einer Polyneuropathie, deutlich lindern und vielleicht sogar heilen können.
Für die Studie werden Patientinnen und Patienten zwischen 18 und 70 Jahren gesucht, die eines oder mehrere der genannten Symptome haben, und bei denen der Arzt bereits eine Polyneuropathie an den unteren Extremitäten festgestellt hat.
Zu Beginn der Studie werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gründlich untersucht. Sie lernen dann, sich selbst über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten zweimal täglich mit Wasseranwendungen zu behandeln. Während der Studie finden zwei weitere Untersuchungen im Immanuel Krankenhaus in Berlin Wannsee statt.
Die Beobachtungsstudie zur Polyneuropathie ist vor allem deshalb interessant, weil sie zu den bisher geringen Therapiemöglichkeiten bei Nervenschädigungen eine Alternative ohne wesentliche Nebenwirkungen aufzeigen könnte. Interessenten bewerben sich bis zum Sommer 2005 im Immanuel Krankenhaus (Tel. 030-80505-659) um die Studienteilnahme.