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Süßstoffe

Süß und trotzdem abnehmen

Viele Menschen verzichten nur ungern auf "süße Leckereien", obwohl diese kalorienreich sind und der schlanken Linie nicht unbedingt zu gute kommen. Hier bieten Süßstoffe eine hervorragende und kalorienfreie Alternative für das süße Geschmackserlebnis, berichtet heute Diplom-Oecotrophologin Ann-Margret Heyenga von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen.

Süßstoffe sind in haushaltsüblichen Mengen grundsätzlich ungefährlich. Sie gehören zu den Lebensmittelzusatzstoffen und müssen daher vor ihrer Verwendung auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft werden. Durch ihre hohe Süßkraft bei gleichzeitiger Kalorienfreiheit bieten Süßstoffe einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Haushaltszucker. Darüber hinaus haben Süßstoffe nachweislich keinen Einfluss auf den Appetit, verändern nach ihrem Verzehr weder Insulin- und Blutzuckerspiegel und können von Mundbakterien nicht zu zahnschädigenden Säuren vergoren werden.

Im Handel werden Süßstoffe in Form von Tabletten, Flüssigsüße und Streusüße angeboten, wobei eine Süßstofftablette einem Teelöffel Zucker und ein Teelöffel Flüssigsüße vier gehäuften Esslöffeln Zucker entspricht. Wer zum Beispiel 100 Gramm Zucker durch Süßstoff ersetzt, spart schon 400 Kilokalorien ein. Auch die sogenannten Light-Getränke ermöglichen den süßen Genuss, ohne das der Abnehmwillige zusätzliche Kalorien aufnimmt, denn der Hauptverursacher von Übergewicht ist die überhöhte Energiezufuhr, die oft auf zuckerhaltige Softdrinks zurückzuführen ist.

Somit können Süßstoffe beim Abnehmen durch Kalorieneinsparung und dem Einsatz als Geschmacksmittel helfen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass für eine dauerhafte Gewichtsreduktion eine Lebensumstellung erforderlich ist, betont Ann-Margret Heyenga. Zur Anwendung eignen sich Süßstofftabletten für alle heißen Flüssigkeiten, Flüssigsüße für kalte Getränke, kalte Milchspeisen, Müsli, Obstsalat, Marmeladen, Dressings oder Marinaden. Streusüßen eignen sich sehr gut zum Bestreuen von Waffeln oder Desserts, aber auch zum kaloriensparenden Backen, so Ann-Margret Heyenga abschließend.

Süßstoff Süßkraft Besonderheit Verwendung
Acesulfam ca. 200 Mal so hohe Süßkraft wie Haushaltszucker Wird ausschließlich als Kaliumsalz verwendet (Acesulfam-K). Kalorienreduzierte oder ohne Zuckerzusatz hergestellte aromatisierte Getränke auf Milch- oder Wasserbasis, Speiseeis oder Obstkonserven.
Aspartam ca. 200 Mal so hohe Süßkraft wie Haushaltszucker Besteht aus den Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin. Auch bei höheren Konzentrationen im Lebensmittel geschmacksstabil; hitzeinstabil.
Achtung: Lebensmittel mit Aspartam müssen den Hinweis "mit Phenylalanin" oder "enthält eine Phenylalaninquelle" enthalten!
Häufig mit Cyclamat kombiniert. Tägliche Zufuhr sollte 40 mg/kg KG nicht überschreiten.
Aspartam-Acesulfamsalz ca. 350 Mal so hohe Süßkraft wie Haushaltszucker Wird durch Erhitzen von Aspartam und Acesulfam-K im Verhältnis von etwa 2:1 in saurer Lösung gewonnen und danach auskristallisiert. Instantprodukte wie Desserts, Getränkepulver und Tafelsüße, nichtalkoholische Getränke auf Wasser-, Milch- oder Fruchtsaftbasis.
Cyclamat 40 Mal so hohe Süßkraft wie Haushaltszucker Lange lagerfähig und hitzestabil. Eignet sich daher gut zum Kochen und Backen. Häufig mit Saccharin kombiniert. Kalorienreduzierte Getränke, Desserts auf Basis von Eiern, Gebäck und Süßigkeiten ohne Zuckerzusatz.
Neohesperidin DC ca. 600 Mal so hohe Süßkraft wie Haushaltszucker Wird aus Flavonoiden von Bitterorangen hergestellt. Hat einen mentholhaltigen Beigeschmack und wird daher häufig mit Aromen oder anderen Süßstoffen kombiniert. Kalorienreduzierte Getränke auf Wasserbasis, Snacks und Knabbererzeugnisse.
Saccharin ca. 400 Mal so hohe Süßkraft wie Haushaltszucker Der erste industriell hergestellte Süßstoff. Hitze- und gefrierbeständig und bewahrt selbst in wässrigen und säurehaltigen Produkten lange seine Süßkraft. Wird hauptsächlich Lightprodukten und Diabetikerlebensmitteln zugesetzt.
Sucralose ca. 500 bis 600 Mal so hohe Süßkraft wie Haushaltszucker Wird aus Saccharose durch Chlorierung hergestellt. Lässt sich gut mit Zucker mischen und kann daher auch für Produkte mit verringertem Zuckergehalt verwendet werden. Nicht-alkoholische Getränke auf Wasser-, Milch- und Fruchtsaftbasis, Dessertspeisen und verschiedene Süßwaren wie Kaugummis ohne Zuckerzusatz.
Thaumatin 2500 Mal so hohe Süßkraft wie Haushaltszucker Natürlicher Süßstoff, der aus der westafrikanischen Staude Thaumatococcus danielli gewonnen wird. Wird oft mit anderen Süßstoffen kombiniert und liefert 4 kcal/g; hitzestabil. Wegen der starken Süßkraft nur in sehr kleinen Mengen verwendbar.

Quellen

  • www.medizin.de
  • Ernährungs-Umschau 52 (2005) Heft 2, Seite B5 - B7

zuletzt bearbeitet: 27.04.2005 nach oben

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