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Menarini-Preis 2005 für Diabetes-Forscher aus Leipzig

Pressemitteilung: BERLIN-CHEMIE AG

Varianten im FAS-Gen mit Adipositas und Typ-2-Diabetes assoziiert?

Der diesjährige Menarini-Preis wurde an den Leipziger Diabetologen Dr. Peter Kovacs, Medizinische Klinik und Poliklinik III der Universität Leipzig, verliehen. Das ausgezeichnete Forschungsprojekt untersucht "die genetischen Varianten im Fettsäure-Synthase (Fatty Acid Synthase - FAS) Gen und ihre Bedeutung für Adipositas sowie Typ-2-Diabetes beim Menschen". Mit dem Forschungspreis fördert die BERLIN-CHEMIE AG alljährlich ein Projekt, das eine besondere Relevanz für die Diagnostik oder Therapie des Diabetes mellitus besitzt. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wurde bereits zum fünften Mal vergeben.

Die Studie soll klären, ob genetische Varianten im FAS-Gen zur Adipositas und zum Typ-2-Diabetes prädisponieren, fasste Dr. Kovacs die Zielsetzung seiner Forschungsarbeit zusammen. Aus dem Tiermodell ist bekannt, dass selektive Inhibitoren der FAS eine Reduzierung der Nahrungsaufnahme und des Fettdepots in der Maus induzieren. Dies weist auf eine Rolle des Enzyms in der Energie-Homöostase hin.

Das humane FAS-Gen ist auf Chromosom 17q25 lokalisiert. In einer Linkage-Studie mit Pima Indianern, einer Volksgruppe mit übereinstimmenden genetischen Voraussetzungen, zeigt sich, dass diese Genregion vermutlich in Zusammenhang mit der Entwicklung einer Adipositas steht. Nicht-diabetische Pima Indianer, die an Position 1483 der Aminosäuresequenz des FAS-Gens die Aminosäure Isoleucin anstelle von Valin aufweisen, haben einen geringeren Anteil an Körperfett und eine niedrigere Rate an Substratoxidation.

Das mit dem Menarini-Preis geförderte Projekt untersucht nun, ob diese Genvariation spezifisch für die Population der Pima Indianer ist und welche Rolle das FAS-Gen bei der Pathophysiologie der humanen Adipositas und des Typ-2-Diabetes spielt.

Hierzu wird in der Studie das FAS-Gen in DNA Proben von Probanden (n=24) mit normalem Gewicht und mit Adipositas sequenziert. Ferner werden in einer Population von normalgewichtigen und adipösen Kindern (n=400) sowie Erwachsenen (n=200) alle repräsentativen genetischen Varianten genotypisiert. Anhand von Fall-Kontroll-Studien erfolgt die Analyse aller erfassten genetischen Daten im Hinblick auf eine Assoziation mit Adipositas, Typ-2-Diabetes und weiteren relevanten Merkmalen.

Erste Studienergebnisse zum Einfluss der Varianten im FAS-Gen auf den Körperfettanteil und die Substratoxidation bei Pima Indianern hat der Preisträger Dr. Kovacs bereits publiziert (Kovacs P et al., Diabetes, 2004 Jul;53(7):1915-9).

zuletzt bearbeitet: 01.07.2005 nach oben

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