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Unterzucker: Jeder spürt ihn anders
Wahrnehmung schärfen und mit anderen über Symptome sprechen
Jeder Diabetiker hat seine eigenen Unterzuckerwarnsignale und sollte, wenn sich Unterzuckerungen häufen, zeitweise Buch darüber führen, in welchen Situationen sie ihn so überraschen konnten und welche Symptome ihn womöglich hätten warnen können. Weil Unterzuckerungen oft Angst machen, hilft es, das Problem auch mit dem Partner, mit Freunden und eventuell auch mit Kollegen zu besprechen. Mitmenschen können einen Diabetiker in der frühzeitigen Wahrnehmung und Behandlung einer Unterzuckerung unterstützen, schreibt die "Neue Apotheken Illustrierte" in ihrer aktuellen Ausgabe vom 1. August 2005.
In einem "Hypo-Tagebuch" vermerkt der Diabetiker zum Beispiel das Datum und die Uhrzeit, den Wert, den er vor einer Blutzuckermessung geschätzt hat, den tatsächlich gemessenen Wert, die Symptome, die ihn zur Messung veranlasst haben und die Situation, in der er sich gerade befunden hat. Außerdem kreuzt er an, ob er eine Unterzuckerung tatsächlich erkannt oder nicht erkannt hat oder ob er trotz normaler Werte Symptome verspürt hat. Dieses Vorgehen schärft die eigene Wahrnehmung und fokussiert auf die Symptome, die tatsächlich eine Unterzuckerung kennzeichnen.
Zur weiteren Absicherung helfen sogenannte Hypo-Checks, also Gedächtnisübungen, die man nur dann einfach durchführen kann, wenn man nicht unterzuckert ist. Zum Beispiel im Kopf eine Rechenaufgabe lösen, ein Wort rückwärts buchstabieren oder einen Zungenbrecher sprechen. Gerade bei nicht eindeutigen oder oft wechselnden Unterzuckersymptomen können die Hypo-Checks das rechtzeitige Erkennen zu tiefer Blutzuckerwerte erleichtern.
In jedem Fall sollten sich Diabetiker, die niedrige Werte nur noch schwer spüren, von einem Diabetologen beraten lassen und eventuell an einem sogenannten Hypo-Wahrnehmungstraining teilnehmen.
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