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Deutscher Diabetiker Bund:
Das erwarten 6,3 Millionen Wähler mit Diabetes von der deutschen Gesundheitspolitik
In einer Pressekonferenz erläuterte der Vorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB), was die 6,3 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland von der Gesundheitspolitik erwarten.
Zu den gesundheitspolitischen Forderungen gehört,
- dass konstruktive Maßnahmen ergriffen werden, mit denen die Krankheit früh erkannt und rechtzeitig qualifiziert behandelt wird;
- dass es attraktiv wird, gesund zu leben - damit in Deutschland nicht schon in fünf Jahren zehn Millionen Menschen an Diabetes mellitus leiden;
- dass die Therapiefreiheit im Rahmen einer strukturierten Versorgung (Disease-Management-Programme) erhalten bleibt. Zum Beispiel sollen Ärzte auch weiterhin über den Einsatz von Insulin-Analoga entscheiden können; wichtig sind auch die Therapie-orientierte Blutzucker-Selbstkontrolle und standardisierte Schulungen;
- dass Menschen, die Diabetiker behandeln und betreuen, eine staatliche Fachausbildung absolvieren, für die die Kriterien der wissenschaftlichen Fachgesellschaft (Deutsche Diabetes-Gesellschaft) die Basis sein sollen;
- dass Menschen mit Diabetes nicht mehr diskriminiert und Vorurteile abgebaut werden. Nachteile haben Menschen mit Diabetes oft beim Erlangen des Führerscheins, wenn sie eine Versicherung abschließen wollen oder wenn sie sich um eine Arbeitsstelle bewerben. Junge Betroffene erleben Ausgrenzungen und Behinderungen bereits im Kindergarten, in der Schule, bei der Berufsfindung, in der Ausbildung und beim Eintritt ins Berufsleben.
"Wir werden uns Interessenvertreter für die Menschen mit Diabetes dafür eintreten, diese Forderungen umzusetzen, unseren Einfluss auf gesundheitspolitische Entscheidungsfindungen zu erhöhen und gemeinsam mit unseren Partnern in der Deutschen Diabetes-Union und im Nationalen Aktionsforum Diabetes sowie in den Dachverbänden der Patienten-Selbsthilfe mit einer Stimme zu sprechen", erklärte Wölfert.