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Neue Erkenntnisse für die Diabetes-Vorbeugung

IDE Förderpreis für junge Wissenschaftler auf "ernährung 2006" verliehen

Dr. med. Norbert Stefan, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Universität Tübingen, ist auf der "ernährung 2006", der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V., in Berlin für seine Forschungen zu den Auswirkungen von Veränderungen des Lebensstils auf Risikofaktoren für Diabetes Typ 2 und deren genetische Anlagen ausgezeichnet worden. Er erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e.V. (IDE). Der Preis wird jährlich verliehen und wurde zum zweiten Mal für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Ernährungswissenschaften beziehungsweise der Ernährungsmedizin vergeben.

Dr. Stefan veröffentlichte die Studie als Zwischenergebnis des "Tübinger Lebensstilinterventionsprogramms" (TULIP). In einer zweijährigen Studie mit 400 Teilnehmern sollten unter anderem genetische Faktoren identifiziert werden, die zu einem erhöhten Diabetes Typ 2 Risiko führen. Die Teilnehmer erhalten eine intensive Ernährungsberatung und absolvieren ein moderates Sportprogramm. Gleichzeitig werden bei allen Teilnehmern die messbaren Anzeichen eines Diabetes-Risikos, zum Beispiel hohes Körperfett, hohe Leberfettwerte und die verminderte Wirkung von Insulin im Körper analysiert. Zentraler Punkt ist die genetische Anlage, die zu diesen messbaren Anzeichen führt. Die prämierte Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Gens Adiponektinrezeptor 1 und seiner Mutationsformen in der Diabetes-Prävention. Die Studie bringt die Wirkung des Hormons mit der Erkrankung an Diabetes in Zusammenhang.

Adiponektin ist ein Hormon mit mehreren Funktionen. Es verhindert Entzündungen, steuert die Insulinsensitivität und reguliert die Fettansiedlung in Geweben, in den dies unerwünscht ist, etwa in der Leber oder in den Muskeln. Dr. Stefan fand in seiner Studie heraus, dass bei Vorliegen einer Genmutation des Adiponektinrezeptors 1 die Insulinsensitivität vermindert ist. Dadurch erhöht sich das Risiko der Fettansiedlung in diesen Geweben. Das wiederum begünstigt die Erkrankung an Diabetes. Damit ist das Adiponektinrezeptor-1-Gen als Kandidaten-Gen für den Diabetes Typ 2 identifiziert.

Von einer solchen Mutation sind etwa 31 Prozent der Bevölkerung betroffen. Ein Ergebnis der Studie besagt, dass Menschen mit einer solchen Genmutation, die zudem mehrere Risikofaktoren für Diabetes Typ 2 wie niedrige Insulinsensitivität, erhöhte Leberfettwerte und Übergewicht haben, eine viel radikalere Veränderung ihres Lebensstils vornehmen müssen. Nur dadurch lasse sich eine Senkung des Diabetes Risikos erreichen.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 07.06.2006 nach oben

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