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Krankes oder gesundes Herz: Auf das richtige Fett kommt es an!

Haupt-Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen sind Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck

In der Prävention der Herz-Kreislauferkrankungen spielen die Fette eine entscheidende Rolle. Die Fettqualität und die Fettquantität sind entscheidende Faktoren für das Wohl und Wehe des Herzens. Dabei ist ein unbedingtes Muss der Austausch gesättigter Fette gegen ungesättigte Fette sowie die gezielte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren, referierte Professor Doktor Jürgen Spona aus Wien am 17. Juni 2006 beim dritten Internationalen Diätetik Kongress in Aachen.

Herz-Kreislauferkrankungen sind nach wie vor die Todesursache Nummer Eins in der industrialisierten Welt. Als Haupt-Risikofaktoren gelten Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck. Aus dieser Liste ergibt sich die immense Bedeutung, die der Ernährung neben ausreichender Bewegung und Nichtrauchen im Rahmen der Prophylaxe dieser Erkrankung zukommt.

Für den Gehalt an Serum-Lipiden und Lipoproteinen im Blut sind im wesentlichen Ernährungsfaktoren verantwortlich. Daher ist die Ernährung ein entscheidender Faktor für die Vorbeugung und Behandlung von KHK. Dabei üben die gesättigten Fettsäuren die ausgeprägteste serumcholesterinerhöhende Wirkung aus. In den westlichen Ländern nehmen die drei gesättigten Fettsäuren (SAFAs) Laurinsäure in Kokosnussöl und Palmenkernöl, die Myristinsäure in Butter und Kokosnussöl und die Palmitinsäure in tierischen Fetten rund 70 Prozent des gesamten SAFA Gehalts in der Nahrung ein und üben somit die höchste cholesterinsteigernde Wirkung aus. Sie beruht zum größten Teil auf einem Anstieg des LDL-Cholesterins.

Allgemein wird daher die Strategie verfolgt, den Gehalt an SAFAs in der Ernährung zu senken und sie durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs) und einfach ungesättigte Fettsäuren (MUFAs) zu ersetzen. Damit lässt sich der Gesamtcholesterinwert erheblich senken. Die wichtigste PUFA ist die Linolsäure, die in Pflanzenölen wie zum Beispiel im Sonnenblumenöl vorkommt. Die Ölsäure ist die wichtigste MUFA, die im Olivenöl vorkommt.

Die International Task Force for Prevention of Coronary Heart Disease empfiehlt in ihren Richtlinien eine lipidsenkende und somit kardioprotektive Ernährung. Eine lipidsenkende Kost sollte die Fettzufuhr auf höchstens 30 Prozent der Gesamtenergiezufuhr vermindern. Dabei soll eine Reduzierung des Anteils an gesättigten Fettsäuren, einer Erhöhung des Anteils an einfach sowie an mehrfach ungesättigten Fettsäuren bis zu 15 Prozent der Energie als MUFAs und nur bis zu sieben Prozent als PUFAs erfolgen.

Ferner eine Erhöhung der Zufuhr an komplexen Kohlenhydraten (> 50 Prozent der Gesamtenergie) aus Getreide, Gemüse und Obst sowie an Ballaststoffen mit mindestens 30 Gramm pro Tag. Durch die Nahrung aufgenommenes Cholesterin soll eine Menge von 300 Milligramm am Tag nicht überschreiten.

Häufiger Fischverzehr mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren wie Hering, Makrele, Lachs, Thunfisch ist eine optimale Lebensmittelwahl in der Prävention gegen KHK. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Aminosäure Arginin ein, die als wichtigste Determinante für Schutz und Aufrechterhaltung eines gesunden Epithels gilt. In Verbindung mit köperlicher Aktivität und Anti-Stress-Management tragen diese konsequent durchgeführten Ernährungsmaßnahmen zur KHK-Prävention bei.

zuletzt bearbeitet: 06.07.2006 nach oben

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