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Impotenz - zum Beispiel durch Diabetes - lässt sich heute gut behandeln
Studie vergleicht zwei Potenzmittel
Niemand muss sich mit seiner Impotenz abfinden. Denn inzwischen haben sich die Medikamente gegen die so genannte erektile Dysfunktion in den Arztpraxen und bei vielen Patienten etabliert. Diese Arzneien, die PDE-5-Hemmer, wirken grundsätzlich nach dem gleichen Prinzip: Sie hemmen einen Botenstoff, der für den Abbau einer Erektion verantwortlich ist.
Hinsichtlich ihrer chemischen Struktur sind die einzelnen Präparate jedoch nicht völlig identisch, wodurch es zu Unterschieden in der Wirkung kommen kann. Eine internationale Vergleichsstudie mit dem Namen "CONFIRMED" hat zwei Wirkstoffe - Vardenafil (Levitra®) und Sildenafil (Viagra®) - im Vergleich untersucht.
An der Untersuchung nahmen 1057 impotente Männer teil. Alle hatten zudem mindestens einen Risikofaktor für Impotenz (Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Arteriosklerose, erhöhte Cholesterinwerte). Die Ärzte konnten psychische Ursachen weitgehend ausschließen. Die Patienten erhielten für jeweils vier Wochen eines der beiden Präparate. Anschließend wurden beide Medikamente für eine Woche abgesetzt. Die beiden Gruppen erhielten daraufhin vier Wochen lang das jeweils andere Präparat.
Am Ende der Studie beantworteten die Testteilnehmer zahlreiche Fragen. Zunächst sollten sie die Wirksamkeit der beiden Mittel allgemein beurteilen. Später wurden die Fragen detaillierter, um auch Einzelaspekte wie zum Beispiel Wirkungseintritt und Dauer der Erektion zu erfahren.
Vorläufiges Fazit: Beide Substanzen waren gleich gut wirksam und verträglich. Von den 931 Männern, welche die Studie beendeten, zeigte sich eine knappe Mehrheit insgesamt zufriedener mit dem Wirkstoff Vardenafil. Deutlicher zu Gunsten dieses Wirkstoffs fielen jedoch Antworten auf die Fragen nach der Stärke und Dauer der Erektion sowie der Schnelligkeit des Wirkungseintritts aus.
Hintergrundinformationen zur Studie
Diese Studie wurde doppelblind und randomisiert durchgeführt. Das heißt, weder Arzt noch Patient wussten, welches Mittel gegeben wurde, und die Studienteilnehmer wurden rein zufällig einer der beiden Gruppen zugeteilt.
Die Ergebnisse der CONFIRMED-Studie wurden auf dem Kongress der International Society for Sexual Medicine (ISSM) in Kairo im September veröffentlicht.