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Abbau von Bauchfett schützt Gefäße und Stoffwechsel
42. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, 16. bis 19. Mai 2007
Überflüssiges Körperfett abzubauen ist die effektivste Maßnahme, um Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2 und Herzkreislauferkrankungen vorzubeugen. Allerdings kommt es darauf an, wo die Fettpolster sitzen. Dies ist ein Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojektes der Universität Tübingen, das Experten im Rahmen der 42. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) vorstellen. Die Tagung findet vom 16. bis zum 19. Mai 2007 im CCH Hamburg statt.
Präventionsprogramme sollten vor allem auf die Fettpolster im Bauchbereich zielen. Denn diese verursachen erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte sowie vermehrte Entzündungsvorgänge, die langfristig Herz und Stoffwechsel schädigen. An der Universität Tübingen beschäftigt sich seit einigen Jahren ein Forschungsprojekt mit der Frage, wie sich Diabetes Typ 2 und die damit zusammenhängenden Gefäßschädigungen vermeiden lassen. Mehr als 400 Personen haben an der Studie teilgenommen. Ein Ergebnis: Schon bei den sogenannten Prä-Diabetikern verursacht die beginnende Insulinresistenz Schäden an den Gefäßen. Anzeichen einer drohenden Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose, haben die Tübinger Probanden, die besonders viel Fett am Bauch mit sich herumtragen - Experten sprechen auch von viszeralem Fett.
"Verursacht werden diese Schäden durch Hormone und Entzündungsbotenstoffe, die unter anderem vom viszeralen Fettgewebe produziert werden", erläutert Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Oberarzt der Abteilung IV der Inneren Medizin, Universitätsklinikum Tübingen. Die gute Nachricht: Eine Umstellung der Ernährung und mehr körperliche Bewegung lässt die Fettspeicher am Bauch schrumpfen. Dadurch verbessern sich Blutzucker- und Blutfettwerte und das Risiko einer Folgeerkrankung sinkt entsprechend. Wie sich die Ergebnisse der Tübinger Studie für zukünftige Präventionsprojekte nutzen lassen, berichtet Professor Fritsche auf der diesjährigen DDG-Tagung.