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Schützt Insulin die Gefäße von Diabetikern?

Universitätsklinikum Heidelberg sucht Studienteilnehmer mit Altersdiabetes

Kann bei Patienten mit Altersdiabetes eine frühzeitige Insulintherapie die Gefäß- und Herzfunktion verbessern? Diese Frage wird im Rahmen einer Studie an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg untersucht. Im Fokus steht hierbei der Einfluss des Hormons Insulin auf körpereigene Reparaturmechanismen.

Bei Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin (Diabetes Typ 1) oder das Hormon kann seine Blutzucker regulierende Wirkung nicht voll entfalten (Diabetes Typ 2 oder Altersdiabetes) - der Blutzuckerspiegel bleibt hoch. Die Folge sind Gefäßschäden, die zu Durchblutungsstörungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.

Eine zentrale Rolle bei der Regeneration von Blutgefäßen spielen nach neuesten Erkenntnissen körpereigene Stammzellen, die aus dem Knochenmark ins Blut gelangen und im Tierversuch geschädigte Gefäße regenerieren können. "Unsere wissenschaftlichen Vorarbeiten haben gezeigt, dass diese Stammzellen bei Patienten mit Diabetes von einer Insulintherapie positiv beeinflusst werden und so auch die Regeneration von Gefäßen verbessern könnten", erklärt Dr. Per Humpert, Arzt der Abteilung Medizinische Klinik I und klinische Chemie und Leiter der Studie.

"Es ist bislang weitestgehend unbekannt, ob Insulin neben seinen Einflüssen auf den Blutzucker auch direkt Reparaturvorgänge im Körper anstoßen kann, die in Folge zu einer Verbesserung der Herz- und Gefäßfunktion führen." Diese Zusammenhänge sollen jetzt erstmalig bei Patienten mit Altersdiabetes untersucht werden.

Herz- und Gefäßfunktion mit modernsten Technologien untersucht

Im Rahmen der Studie bekommen Diabetespatienten, die bislang nur mit Tabletten behandelt wurden, einmal am Tag zusätzlich Insulin injiziert. Im Laufe der Therapie wird die Herz- und Gefäßfunktion mit modernsten Technologien untersucht.

Für die Studie werden Patienten mit einem Altersdiabetes gesucht, die jünger als 70 Jahre sind und bislang nur mit Tabletten behandelt wurden. Eine Aufwandsentschädigung ist nicht vorgesehen, jedoch profitieren die Teilnehmer von den eingehenden Untersuchungen der Herz- und Gefäßfunktion.

Interessenten an einer Studienteilnahme wenden sich bitte an:

Sandra Bischoff
Studienkoordinatorin
Abteilung Medizinische Klinik I und klinische Chemie
Tel.: 06221 / 56 8606

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 01.02.2008 nach oben

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