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Fehl-Ernährung und die Folgen

Abstract zum Vortrag von Professor Dr. P.H. Matthias Bernd Schulze im Rahmen der ersten Pressekonferenz zur 43. DDG-Jahrestagung am 29.04.2008 in München.

Was sind die Risikofaktoren für Diabetes Typ 2?

Professor Dr. P.H. Matthias Bernd Schulze Ein Grund für den Anstieg der Diabetesprävalenz ist der demografische Wandel in Europa, wie auch in Deutschland. Dass das Diabetesrisiko mit steigendem Alter ansteigt, zeigt eine Vielzahl von Studien. In einer immer älter werdenden Bevölkerung ist auch weiterhin mit einer steigenden Zahl von Diabetespatienten zu rechnen.

Daneben spielt das Übergewicht, als Resultat von körperlicher Inaktivität und hyperkalorischer Ernährung, eine herausragende Rolle. Positive Beziehungen zwischen relativem Körpergewicht (BMI) oder Taillenumfang wurden in einer Vielzahl von prospektiven Studien beobachtet. Ein Schwellenwert, ab dem mit einem erhöhten Risiko zu rechnen ist, kann dabei nicht etabliert werden. Vielmehr steigt das Risiko kontinuierlich über alle Bereiche des BMI oder des Taillenumfangs an. Ein großer Anteil an Neuerkrankungen betrifft Personen mit BMI im Übergewichts- (25-29 kg/m2) bzw. Normalbereich (<25 kg/m2). Dies verdeutlicht, dass Präventionsmaßnahmen nicht allein auf Adipöse (BMI >=30 kg/m2) beschränkt werden können.

Die Ernährungsweise hat aber auch unabhängig vom Körpergewicht Einfluss auf das Diabetesrisiko. Etablierte Zusammenhänge bestehen dabei insbesondere für den Verzehr von Vollkornprodukten, welche das Diabetesrisiko senken können. Der regelmäßige Genuss von Kaffee könnte ebenfalls das Erkrankungsrisiko senken. Dagegen erhöht der Verzehr von Rind- und Schweinefleisch und Wurst das Diabetesrisiko.

Informationen zu einzelnen Risikofaktoren können gezielt eingesetzt werden, um Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko für gezielte Maßnahmen zur Prävention des Typ-2-Diabetes zu identifizieren. So erlaubt der Deutsche Diabetes-Risiko-Score (DRS, online unter www.dife.de) anhand von Informationen zum Alter, Taillenumfang und Körpergröße, Hypertonie, körperlicher Aktivität, Rauchverhalten, Alkoholkonsum und Ernährung eine präzise Voraussage der Erkrankungswahrscheinlichkeit vorzunehmen. In den DRS gehen dabei ausschließlich etablierte Diabetes-Risikofaktoren ein.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Bildunterschrift: Professor Dr. P.H. Matthias Bernd Schulze, Leiter des Fachgebietes Public Health Nutrition an der TU München in Freising-Weihenstephan.
Bildquelle: Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG)

zuletzt bearbeitet: 29.04.2008 nach oben

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