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Schlechte Zähne machen krank

Pressemitteilung: Medical High Care GmbH

Schon eine beginnende Zahnfleischentzündung kann die Gesundheit erheblich beeinträchtigen

Unter der Leitung von Dr. Richard Meissen, MSc Implantologie, erforscht die Kaiserberg Klinik Zusammenhänge zwischen Parodontitis, Periimplantitis und der Allgemeingesundheit

Parodontitis zählt zu den Volkskrankheiten Nummer Eins. Was viele nicht wissen: Schon eine sich anbahnende Parodontitis kann zu erheblichen Beeinträchtigungen der Allgemeingesundheit führen. Mit dem Ziel, das Krankheitsrisiko durch Entzündungen im Mundraum zu minimieren, schloss sich die Kaiserberg Klinik der Stony Brook University of Long Island, New York an. Der Experte für Implantologie, Dr. Richard J. Meissen, MSc, forscht parallel an der Entstehung einer Periimplantitis (Parodontitis an Implantaten) mit verschieden beschichteten Implantaten.

Gewebezerstörung im Körper

Parodontitis beschreibt eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Ausgelöst wird sie durch im Mundraum befindliche Enzyme, die sogenannten MMP-8-Enzyme, die im aktiven Zustand die Kollagenfasern des Zahnfleisches abbauen. Die Aktivierung der MMP-8 am Zahn kann gleichzeitig die Aktivierung dieser Enzyme an Organen nach sich ziehen, was lebensbedrohlich werden kann.

Rechtzeitig erkannt - Gefahr gebannt

Ein im Gemeinschaftsprojekt entwickeltes Testverfahren zur Analyse der aktiven MMP-8-Enzyme im Mundraum ermöglicht erstmalig eine rechtzeitige Parodontitis-Diagnostik und verringert so das Risiko möglicher Folgeschäden. Die Forscher um Prof. Timo Sorsa, Universität Helsinki, Finnland, entwickelten bereits in den 90er Jahren einen Antikörper zur Bestimmung der aktiven MMP-8-Werte. Mit der Entwicklung eines Testverfahrens für die Praxis kann dieser Test nun flächendeckend eingesetzt werden.

Forschung auch an Zahnimplantaten

Auch die Periimplantitis (Parodontitis bei Zahnimplantaten) beeinträchtigt die Allgemeingesundheit. Um seine Patienten nach wie vor bestmöglich zu versorgen, erforscht Dr. Richard J. Meissen, Experte für Implantologie und Diagnostik, zurzeit verschiedene Implantatbeschichtungen und die daraus resultierende Aktivität der MMP-8-Enzyme.

Verglichen werden Reintitan-Oberflächen mit Zirkonnitrid-Oberflächen. Als wissenschaftlich erwiesen gilt bereits, dass sich auf Zirkonnitrid-Oberflächen wesentlich weniger Bakterien ansiedeln als auf Reintitan-Oberflächen. Ob dies eine sich anbahnende Periimplantitis tatsächlich verhindert, möchte Dr. Meissen anhand der aMMP-8-Messung herausfinden.

Wissenschaftlich anerkannt

Auf großes Interesse stieß das neuartige Testverfahren bei den Forschern der Stony Brook University, Long Island, New York. Sie haben bereits vor Jahren in ihren Studien den Zusammenhang zwischen den aggressiven Enzymaktivitäten, verursacht durch MMP-8 Aktivierung, Parodontitis und Auswirkungen auf systemische Erkrankungen wie z. B. Rheuma oder Herzinfarkt und Frühgeburten hingewiesen.

Frühgeburtsrisiko senken

Gemeinsam mit dem deutschen Forscherteam der Biotech-Unternehmen dentognostics und Matrix Lab forschen die Kaiserberg Klinik, vertreten durch Dr. Richard J. Meissen, MSc, und die Stony Brook University Long Island, New York, an einer Reduzierung des Frühgeburtsrisikos durch rechtzeitige Parodontitis-Erkennung. So belegen wissenschaftliche Untersuchungen, dass eine Parodontitis das Risiko einer Frühgeburt um den Faktor 8 erhöht. Auch die Zusammenhänge zwischen den oralen MMP-8-Enzymen und systemischen Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen berücksichtig das neue Forschungsprojekt.

zuletzt bearbeitet: 10.09.2010 nach oben

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