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Diabetes und Schwangerschaft

Folgeschäden bei Kind und Mutter mit Diabetes vermeiden

Schwangerschaften bei Frauen mit bekanntem Diabetes mellitus sind risikoreich. Trotzdem wurden im Jahr 2009 5.500 Diabetikerinnen Mutter - knapp ein Prozent der Mütter in Deutschland. Darunter befinden sich auch immer mehr Frauen mit Diabetes Typ 2. Hinzu kommen etwa 22.000 Frauen, die erst während der Schwangerschaft einen Diabetes entwickeln, auch Gestationsdiabetes genannt.

Welche Risiken bei schwangeren Frauen mit Diabetes Typ 1 und 2 bestehen und wie sie Folgeschäden für Kind und Mutter verhindern können, erklärt Privatdozent Dr. med. Michael Hummel im nächsten Experten-Chat am 28. April 2011. Er ist Oberarzt an der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Suchtmedizin in München. Fragen können Interessierte ab sofort schicken.

Neben den schwangeren Frauen mit Diabetes Typ 1 betreuen Ärzte heutzutage immer mehr schwangere Frauen mit Diabetes Typ 2. Sie machen bereits einen Anteil von mehr als 20 Prozent der Schwangerschaften bei Diabetes aus. Zwar ist die Diabetesdauer deutlich kürzer. Die Risiken sind jedoch die gleichen wie bei einem Diabetes Typ 1: In bis zu vier Prozent der Fälle versterben Kinder innerhalb einer Woche nach der Geburt oder werden tot geboren. In fast neun Prozent kommt es zu großen Fehlbildungen. Das Risiko einer Frühgeburt steigt, verglichen mit gesunden Schwangeren, um etwa das 5-Fache, das einer Schwangerschaftsvergiftung um bis das 10-Fache.

Zudem steigt das Risiko für schwangere Frauen mit Diabetes Typ 2 etwa durch Begleiterkrankungen. Denn sie nehmen oft zusätzliche Medikamente, um Blutdruck oder Blutfette zu senken. Sie sind auch älter und befinden sich meist nicht in diabetologischer Behandlung. Dabei gibt es schon vor der Schwangerschaft einige Dinge zu beachten: Der HbA1c-Wert sollte drei Monate vor der Empfängnis unter sieben Prozent liegen. Um beim Kind Fehlbildungen der Wirbelsäule oder des Herzens zu verhindern, empfehlen Ärzte, Folsäure schon vor der Schwangerschaft einzunehmen.

Trotz der Risiken werden immer mehr Frauen mit Diabetes schwanger. In den Jahren 2007 bis 2008 stieg die Anzahl um zehn Prozent. Die Zahl der Frauen, die während der Schwangerschaft einen Diabetes entwickeln, nahm bis 2008 stetig zu - ging jedoch im Jahr 2009 wieder etwas zurück. Damit die Schwangerschaft ohne Komplikationen verläuft, ist die fachärztliche Betreuung durch einen Diabetologen von Beginn an unerlässlich. Viele Frauen mit Diabetes haben jedoch trotz immer besserer Therapiemöglichkeiten Bedenken: Wie stellen Schwangere ihre Blutzuckerwerte optimal ein? Wie kann man die Risiken reduzieren? Und wie ernähren sich Diabetikerinnen während der Schwangerschaft am besten? Diese und weitere Fragen beantwortet der Experte Privatdozent Dr. Hummel im nächsten Experten-Chat.

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zuletzt bearbeitet: 21.04.2011 nach oben

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