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Nationale VersorgungsLeitlinie "Therapieplanung bei Typ-2-Diabetes"

Zur Kommentierung freigegeben

Bis zum 31. Oktober 2012 steht die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) "Therapieplanung bei Typ-2-Diabetes" zur öffentlichen Konsultation im Internet bereit. Fachkreise und Interessierte sind eingeladen, ihre Kommentare an die Autoren der ärztlichen Leitlinie zurückzumelden.

In Deutschland haben fast sechs Millionen Menschen in der Erwachsenenbevölkerung die Diagnose "Diabetes" erhalten. Dabei handelt es sich nach einer Studie des Robert Koch-Institutes überwiegend um einen Typ-2-Diabetes: etwa neun von zehn Diabetikern sind davon betroffen. Der erhöhte Blutzuckerspiegel bei Diabetes kann Langzeit-Schäden mit sich bringen, zum Beispiel an den Augen, Nieren, Nerven und dem Herz-Kreislauf-System. Deshalb ist es wichtig, die Behandlung möglichst umfassend zu planen. So kann das Risiko für spätere Schäden verringert werden.

Eine besondere Rolle kommt dabei nicht-medikamentösen Maßnahmen zu, wie Ernährungstherapie, körperliche Aktivität oder Tabak-Entwöhnung. Wenn Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen bestehen, kann deren Behandlung angezeigt sein. Auch die Einstellung des Blutzuckers mit entsprechenden Medikamenten kann notwendig werden, wenn die nicht-medikamentösen Maßnahmen nicht ausreichen. Zunehmend kommen hier neue Substanzen auf den Markt. Ob diese wirksamer sind als die bislang erprobten Wirkstoffe, wird von Experten unterschiedlich eingeschätzt, ebenso wie das Risiko möglicher Nebenwirkungen. Dies spiegelt die Leitlinie in zwei unterschiedlichen Behandlungsempfehlungen für die medikamentöse Therapie, die gleichwertig dargestellt werden. Wichtiger Inhalt aller Empfehlungen: behandelnde Ärztinnen und Ärzte sollen die Behandlungsziele und alle Therapieoptionen mit ihren Patienten individuell vereinbaren und dabei vollständig und verständlich über Nutzen und Schaden aufklären (mit Angaben über absoluten Nutzengewinn bzw. Schadensreduktion).

Unter http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/diabetes2/dm2_therapieplanung kann die NVL bis zum 31. Oktober 2012 kritisch begutachtet werden. Kommentare und Änderungsvorschläge werden online unter http://www.versorgungsleitlinien.de/kontakt oder per E-mail an nvl@azq.de entgegengenommen. Alle interessierten Personen aus Fachkreisen, Betroffenenorganisationen und Betroffene sind eingeladen, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Die eingegangenen Kommentare werden nach Ablauf der Konsultationsfrist gesichtet. Die Autorengruppe entscheidet nach sorgfältiger Prüfung über deren Berücksichtigung.

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Mit der Durchführung wurde das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin beauftragt. Zu ausgewählten Krankheitsbildern arbeiten Experten verschiedener Organisationen zusammen, um im Rahmen der strukturierten Versorgung chronisch kranker Menschen die angemessene und evidenzbasierte Patientenversorgung darzustellen.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 31.08.2012 nach oben

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