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Praxisgebühr: Ende ist kein Anreiz für mehr Arztbesuche

Pressemitteilung: DAK-Gesundheit

Umfrage der DAK-Gesundheit

Nur wenige Deutsche haben Termine ins Jahr 2013 verschoben

Ein kleiner Teil der Deutschen hat in den vergangenen Wochen gezielt einen Arztbesuch verschoben, um so die Praxisgebühr von zehn Euro zu sparen. Das ergab eine aktuelle und repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Bundesweit haben sieben Prozent der Befragten eine anstehende Behandlung oder Untersuchung gezielt ins nächste Jahr gelegt.

Seit 2004 müssen alle gesetzlich versicherten Patienten eine Zuzahlung beim Arzt und Zahnarzt in Höhe von 10 Euro pro Quartal leisten. Auf Vorschlag der Regierungskoalition hatten Bundestag und Bundesrat beschlossen, die Praxisgebühr zum 1. Januar 2013 wieder zu streichen. Laut Umfrage der DAK-Gesundheit unter 1001 gesetzlich Versicherten verzichteten in den vergangenen Wochen vor allem jüngere Menschen auf einen Arzttermin, um damit Geld zu sparen. Bei den 18- bis 29-Jährigen gab rund jeder Zehnte eine Verschiebung an. In der Altersgruppe über 60 Jahre waren es nur vier Prozent der Befragten.

Kein Anstieg der Arztbesuche erwartet

Nach dem Wegfall der Praxisgebühr wird die Zahl der Arztbesuche im Jahr 2013 voraussichtlich nicht ansteigen. 97 Prozent der Befragten gaben an, dass das Ende dieser Zuzahlung für sie keinen Einfluss darauf habe, wie häufig sie einen Arzt aufsuchen. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen gaben sechs Prozent der Befragten an, dass sie künftig voraussichtlich öfter zum Arzt gehen werden. Bei den über 60-Jährigen war es nur ein Prozent.

"Praxisgebühr ohne steuernde Wirkung"

"Unsere Befragung zeigt, dass die Praxisgebühr, anders als von der Politik geplant, keine steuernde Wirkung bei Arztbesuchen entfaltet hat. Sie war letztlich nur ein reines Finanzierungswerkzeug im Gesundheitssystem", sagte der Sprecher der DAK-Gesundheit, Jörg Bodanowitz.

Ein bis fünf Arztbesuche im Jahr

Die repräsentative Forsa-Umfrage zeigt ferner, dass die Menschen offenbar weniger zum Arzt gehen als angenommen. In der Diskussion um die Abschaffung der Praxisgebühr nannten Politiker und Experten immer wieder Untersuchungen, nach denen jeder Deutsche durchschnittlich 18 Mal im Jahr einen Arzt aufsuche. In der aktuellen Befragung für die DAK-Gesundheit erklärten nur sieben Prozent der Teilnehmer, sie hätten im Jahr 2012 mehr als 15 Mal ihren Hausarzt oder einen Facharzt aufgesucht. Die Mehrzahl der Befragten (57 Prozent) war zwischen ein und fünf Mal beim Arzt. Sieben Prozent der Befragten hatte im zurückliegenden Jahr überhaupt keinen Arzttermin.

Hinweis: Das Forsa-Institut führte für die DAK-Gesundheit vom 17. bis 19. Dezember 2012 eine bundesweite und repräsentative Befragung von 1.001 gesetzlich krankenversicherten Männern und Frauen durch.

zuletzt bearbeitet: 31.12.2012 nach oben

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