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Dem Diabetes davonlaufen

Mit aktivem Lebensstil die Krankheit zähmen

Mit kopfloser Flucht hat die Empfehlung von Prof. Dr. Peter Schwarz nichts zu tun. "Dem Diabetes davonlaufen" sollten Betroffene, lautet sein Rat. Was er meint: Bewegung hilft, die Volkskrankheit Nummer eins zu zähmen. Der Diabetologe aus Dresden empfiehlt, täglich 10.000 Schritte zu laufen. "Die 2.700 Schritte, die jeder Deutsche im Durchschnitt geht, sind ein inaktiver Lebensstil", betonte er gestern im Vorfeld der Eröffnung der DIABETES MESSE in Münster. Und diese fehlende körperliche Betätigung kann böse Folgen haben.

Zwei Tage kommen im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland alle Berufsgruppen zusammen, die an der Behandlung eines Diabetes mellitus beteiligt sind. 1.700 Teilnehmer werden erwartet. Ärzte und Apotheker zählen ebenso dazu wie Diabetesberater, Diätassistenten, Podologen, Zahnärzte und Augenärzte. Letztere halten im Rahmen des Fachkongresses eine eigene Tagung zum Thema "Diabetes mellitus und Diabetische Retinopathie" ab.

Diskutiert wird über neue Therapien, aber auch über Strategien, einen Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, hat gute Chancen, nicht zu den sechs bis acht Millionen Betroffenen zu gehören, die bereits an Diabetes erkrankt sind. Das unterstrich Prof. Dr. Hellmut Mehnert bei der Eröffnung des Kongresses. Studien aus Finnland und den USA hätten ergeben, dass sich bei Menschen, die sich kalorienarm ernähren und Sport treiben, zu 58 Prozent seltener ein Diabetes manifestiere. Dennoch erwartet der Münchener Diabetesexperte einen weiteren Zuwachs der Volkskrankheit - weil die Menschen älter werden und wegen der Fortschritte in der Behandlung. "Diabetes wird frühzeitiger diagnostiziert und lebenserhaltender therapiert", stellte er fest.

"Selbstmanagement und Prävention" nannte Prof. Dr. Karin Hengst von der Uniklinik Münster als zwei Hauptthemen der DIABETES MESSE. Sie hat gemeinsam mit Prof. Schwarz und Dr. Reinhard Gellner, ebenfalls Uniklinik Münster, die Wissenschaftliche Leitung des Fachkongresses übernommen. Klar ist: Selbstmanagement funktioniert nur mit einem motivierten Patienten. "Diabetes ist kein Schicksal, das einen trifft. Gerade zu Beginn der Krankheit kann man sehr viel Gutes tun", warb Dr. Gellner für einen aktiven Lebensstil. Hinzu kämen erweiterte Therapiemöglichkeiten, zum Beispiel neue Medikamente.

Ohne Medikamente kommt dagegen Hans Lauber aus, und das seit zwölf Jahren. Der Autor, selbst Diabetiker, stellte die "Lauber-Methode" vor, die das regelmäßige Messen des Blutzuckers mit gesundem Essen und Laufen kombiniert. Für rund drei Millionen Betroffene, so seine Schätzung, käme diese Methode in Frage. Das würde dem Gesundheitssystem immerhin Einsparungen in Höhe von 30 Milliarden Euro bringen. "Das hat volkswirtschaftliche Dimensionen", erklärte er.

Der Fachkongress und die Messe mit 50 Ausstellern haben am Samstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Sie wenden sich in diesem Jahr ausschließlich an Fachbesucher. Der nächste Patiententag im Rahmen der Diabetes Messe findet am 16. März 2014 statt. Mehr Informationen unter www.diabetes-messe.com.

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zuletzt bearbeitet: 09.03.2013 nach oben

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