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Viel Fett in Bauch und Leber erhöht Risiko für Typ-2-Diabetes und weitere Krankheiten

Nachwuchswissenschaftlerpreis geht an junge Forscherin aus Brandenburg

Am 12. November 2013 verleiht das Land Brandenburg im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam zum siebten Mal seinen Nachwuchswissenschaftlerpreis an die besten jungen Forscherinnen und Forscher des Jahres. Zu ihnen gehört auch Heike Vogel vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE). Für ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit erhält die promovierte Biologin den Postdoc-Preis in der Kategorie Natur- und Ingenieurwissenschaften. In ihrer mit 20.000 Euro prämierten Forschungsarbeit beschäftigte sich Heike Vogel mit der "Identifikation neuer Übergewichtsgene, die die Fettspeicherung im Bauchraum fördern".

Die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Stock, Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, schätzt dieses Thema als gesellschaftlich höchst aktuell und bedeutend ein, denn über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland sind übergewichtig oder sogar adipös (fettsüchtig). Dabei erhöht besonders das Fett, das sich im Bauchraum und in der Leber ansammelt, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Krebs.

Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) gehört zu den komplexen Erkrankungen, an deren Entstehung zahlreiche Gene im Zusammenspiel mit Umweltfaktoren beteiligt sind. Ein Ziel der Wissenschaftler am DIfE ist es daher, durch die Kenntnis der Gene und deren Funktion mehr über die molekularen Mechanismen zu erfahren, die zur Krankheitsentstehung beitragen, um so neue Ansätze für wirksamere Medikamententherapien zu entwickeln.

Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit am DIfE hat Heike Vogel zwei Gene identifiziert, die im Fettgewebe krankhaft übergewichtiger Menschen verstärkt aktiv sind. Sie begünstigen die Fetteinlagerung im viszeralen Fettgewebe, dem sogenannten Eingeweidefett im Bauchraum. Wie weitere Ergebnisse der Studie annehmen lassen, fördert eine erhöhte Aktivität der beiden Gene die Freisetzung eines Enzyms im Fettgewebe, das für die Bildung von Cortisol verantwortlich ist. Cortisol ist als Stresshormon bekannt, spielt aber auch eine Rolle für die Regulation des Energiehaushalts.

"Heike Vogel hat mit ihrer exzellenten Arbeit einen großen Beitrag zum Verständnis der Entstehung von krankhaftem Übergewicht geleistet", sagt Hans-Georg Joost, wissenschaftlicher Vorstand des DIfE. "Zudem wird die weitere Aufklärung der zellulären Funktion dieser Gene uns auch zu neuen Strategien der Diabetesprävention führen, denn viszerales Fett ist ein starker Risikofaktor für Typ-2-Diabetes", ergänzt Annette Schürmann. Sie leitet die Abteilung Experimentelle Diabetologie am DIfE und betreute Heike Vogel während ihrer Doktorarbeit.

Zurzeit befindet sich die erfolgreiche Nachwuchswissenschaftlerin im Rahmen eines zweijährigen Forschungsstipendiums der DFG an der Universität Göteborg/Schweden (Abteilung Physiologie/Endokrinologie).

zuletzt bearbeitet: 07.11.2013 nach oben

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