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Mit Diabetes im Krankenhaus

Was Patienten beachten sollten

Neue Informationsbroschüre von diabetesDE

Menschen mit Diabetes kommen häufiger ins Krankenhaus als Stoffwechselgesunde. Besonders wenn der Aufenthalt nicht in der Diabetologie, sondern in einer anderen Abteilung stattfindet, kann es bei Krankenhausaufenthalten zu Problemen kommen. Aus diesem Grund haben diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) eine neue achtseitige Broschüre "Mit Diabetes im Krankenhaus" erarbeitet:

Darin geben die beiden gemeinnützigen Organisationen Informationen und Tipps, mit denen Betroffene die Risiken eines geplanten Krankenhausaufenthaltes mindern können. Interessierte können die Broschüre kostenlos im Internet unter www.diabetesde.org/krankenhaus herunterladen oder bei diabetesDE als Druckausgabe bestellen.

Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 müssen häufiger ins Krankenhaus, da die Blutzucker-Einstellung teilweise stationär vorgenommen wird. Aber auch darüber hinaus werden Menschen mit Diabetes häufiger ins Krankenhaus eingewiesen, zum Beispiel aufgrund von Folgeerkrankungen. Außerdem haben sie deutlich längere Liegezeiten. "Ein Krankenhausaufenthalt stellt immer eine Ausnahmesituation dar. Besonders mit Diabetes sollte dieser möglichst gut geplant und vorbereitet werden, da es vermehrt zu Komplikationen kommen kann", sagt Privatdozent Dr. med. habil. Christian Berg, stellvertretender Vorsitzender von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Leiter des Ressorts "Soziales und Patientenrechte" von diabetesDE und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin/Angiologie/Endokrinologie/Diabetologie des Evangelischen Krankenhauses in Mettmann. "So kann zum Beispiel nach Operationen der Blutzucker durch vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen ansteigen oder es können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eintreten", so der Diabetologe.

Leider kommt es jedoch vor, dass Klinikärzte und -personal nicht ausreichend über Diabetes mellitus informiert sind und somit nicht genug Rücksicht auf die Bedürfnisse Betroffener nehmen. "Aus diesem Grund sollten Menschen mit Diabetes unbedingt mit ihrem behandelnden Arzt im Krankenhaus sowie dem Pflegeteam bei Aufnahme über ihre bisherige Diabetesbehandlung, ihre aktuelle Medikation sowie die von ihnen selbst durchgeführten Blutzuckerkontrollen sprechen", betont Doris Schöning, Referatsleitung an der Akademie für Gesundheitsberufe in Rheine und Diabetesberaterin DDG. "Diese Vorgespräche sollten detailliert dokumentiert in die Patientenakte kommen, inklusive aller Informationen zum Diabetes und dem Einsatz von blutzuckerwirksamen Medikamenten", ergänzt die Diabeteswissenschaftlerin.

Die von diabetesDE und der DDH-M entwickelte Broschüre beantwortet aus Patientensicht die wichtigsten Fragen rund um den Krankenhausaufenthalt: Welche Themen sollte ich mit meinem behandelnden Arzt vorher absprechen? Wie wähle ich ein geeignetes Krankenhaus aus? Wie passe ich meine Diabetestherapie an? Welche Informationen benötigt das Team im Krankenhaus? Wie kann ich sicherstellen, dass die besprochenen Punkte auch beachtet werden?

Interessierte können die Broschüre kostenlos im Internet als PDF-Datei herunterladen oder bei diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe als Druckausgabe bestellen: Mitglieder erhalten die Broschüre kostenlos, bei Nicht-Mitgliedern wird eine Schutzgebühr von 2,00 Euro zzgl. Porto erhoben.

Hinweis der DiabSite-Redaktion: Sind Menschen mit Diabetes wirklich häufiger im Krankenhaus? Helga Uphoff, Initiatorin des Diabetes-Portals und seit weit über 40 Jahren Typ-1-Diabetikerin, hat in den vergangenen 25 Jahren ganze zwei Nächte in einem Krankenhaus verbracht. Auch eine DiabSite-Unterstützerin, seit knapp 20 Jahren Diabetikerin, kommt gerade einmal auf zwei Krankenhausaufenthalte in dieser Zeit. Mehr Klinikeinweisungen gibt es vielleicht für ältere Menschen mit Diabetes, weil Senioren häufiger unter schweren Krankheiten leiden.

zuletzt bearbeitet: 13.12.2013 nach oben

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