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Neue Erkenntnisse über langfristige Insulinproduktion bei Typ-1-Diabetes

Welche Auswirkungen haben sie auf zukünftige Studien?

Wie lassen sich Komplikationen verhindern und ist die Rückbildung der Krankheit möglich?

Die herkömmliche Lehrmeinung besagt, dass die Insulinproduktion bei Menschen mit Typ-1-Diabetes spätestens ein Jahr nach der Diagnose aufhört. Neue, hochempfindliche Blut-Assays haben jedoch gezeigt, dass viele Patienten mit Typ-1-Diabetes noch jahrzehntelang nach der Diagnose geringe Mengen an Insulin produzieren. Diese Daten werden beim Kongress der European Association for the Study of Diabetes (EASD, Europäische Gesellschaft für Diabetesforschung) 2014 präsentiert.

Die klinischen Auswirkungen einer geringen Insulinproduktion waren früher nicht bekannt. Zwei beim dieswöchigen EASD-Kongress vorgestellte Studien liefern jedoch zusätzliche Daten. Eine von Professor Timothy McDonald vom Royal Devon and Exeter Hospital durchgeführte Studie belegt, dass die Mehrzahl der Patienten mit lang bestehendem Typ-1-Diabetes immer noch Insulin sezernieren (gemessen an der C-Peptid-Sekretion) und C-Peptid in ihrem Urin und Blut nachweisbar ist. Die zweite, von Professorin Denise Faustman vom Massachusetts General Hospital durchgeführte Studie zeigt, dass offenbar geringste Spuren von C-Peptid klinisch signifikant sind und helfen können, Gruppen von Langzeitdiabetikern zu definieren, die das höchste Risiko für Komplikationen oder ungenügende Stoffwechseleinstellung aufweisen.

Diese Daten können klinische Studien zur Rückbildung des lang bestehenden Typ-1-Diabetes begründen, wobei die Studienteilnahme von bisher nur neu diagnostizierten Patienten auf die gesamte Typ-1-Population ausgeweitet wird.

zuletzt bearbeitet: 17.09.2014 nach oben

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