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Internationaler Tag der Migranten

Integration in das deutsche Gesundheitssystem verbesserungswürdig

Menschen mit Migrationshintergrund erkranken prozentual wesentlich häufiger an Diabetes mellitus als die Durchschnittsbevölkerung. Doch die Versorgung dieser Bevölkerungsgruppe sei schlechter als in der Gesamtbevölkerung, bemängelt diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Internationalen Tages der Migranten am 18. Dezember 2014. Im August starteten Diabetes-Organisationen daher eine neue Aufklärungsoffensive, die vor allem die Früherkennung von Migranten sowie ihre Integration in das deutsche Gesundheitssystem verbessern soll.

Laut Schätzungen leiden etwa 600.000 Menschen mit Migrationshintergrund an Diabetes. Ursachen für die hohen Betroffenenzahlen sind zum einen Sprachbarrieren, zum anderen kulturelle Besonderheiten wie Ernährungsgewohnheiten sowie Geschlechterrollen und Familienstrukturen. Um dieses Problem aufzugreifen und eine bessere Integration der Migranten in das Gesundheitssystem zu fördern, hat diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe zusammen mit dem Landesverband Nordrhein-Westfalen der Deutschen Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) August 2014 das Spendenprojekt "Diabetesberatung auf Rädern" aufgesetzt, das auch vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt wird.

Das Projekt, das unter Mitwirkung des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD) durchgeführt wird, setzt ein Diabetes-Info-Mobil ein - eine mobile Diabetesberatungsstelle mit Sofort-Diagnostik. Dieses kam in den letzten Monaten bereits bei zahlreichen Aktionen zum Einsatz. Die Beratung findet in Regionen statt, die einen hohen Bevölkerungsanteil von Menschen mit Migrationshintergrund haben und baut etwa durch türkischsprechende Diabetesberaterinnen und türkischsprachiges Infomaterial die Hemmschwelle vor einer Untersuchung ab.

"Wenn Migrantinnen und Migranten nicht zur Früherkennung und Beratung gehen, muss diese zu ihnen kommen", bekräftigt Martin Hadder, Vorsitzender des Landesverbandes NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) das Konzept. Das Projekt wird zudem wissenschaftlich begleitet und ausgewertet, um mehr Wissen über Diabetes bei Menschen mit Migrationshintergrund zu gewinnen.

"Ziel des Projektes ist es, Risikogruppen über Diabetes aufzuklären und über Gesundheitsmöglichkeiten vor Ort zu informieren", erklärt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe das Engagement der Organisation und ergänzt: "Somit hoffen wir auch, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in das deutsche Gesundheitssystem zu verbessern."

Das Projekt wird unter anderem finanziert aus Spenden der Charity-Gala 2013, durch eine Großspende der Firma Novo Nordisk konnte ein neues Info-Mobil erworben werden. Um einen weiteren Ausbau des Projekts zu ermöglichen, sind weitere Spenden herzlich willkommen.

Weitere Informationen unter: www.diabetesde.org/aufraedern und nrw.ddh-m.de

Im April geht das Info-Mobil wieder auf Tour. Die neuen Termine werden hier veröffentlicht: http://nrw.menschen-mit-diabetes.de/diabetes-info-mobil/termine

zuletzt bearbeitet: 17.12.2014 nach oben

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