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Falsche Ernährung kann zu Adipositas, Diabetes und anderen Krankheiten führen

Parlamentarisches Frühstück zu ballaststoffreicher Ernährung und ihren Vorteilen

Am Mittwoch, den 26. November 2014, fand in Anwesenheit einer Reihe von Bundestagsabgeordneten des Ausschusses für Gesundheit und des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft ein Frühstück zum Thema gesunde Ernährung, Innovationen in der Landwirtschaft und Diabetesprävention statt. Wissenschaftliche Studien belegen den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit. Ungesunde Ernährung kann auf Dauer zu einer Vielzahl von Krankheiten, unter anderem Adipositas und Diabetes, beitragen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, mindestens 30 Gramm Ballaststoffe am Tag zur Verhinderung oder Verzögerung von Erkrankungen wie Übergewicht, Herzinfarkt und Schlaganfall, Diabetes und Darmerkrankungen; bei bereits bestehender Diabeteserkrankung werden sogar 40 Gramm Ballaststoffe pro Tag empfohlen. "Der tatsächliche Ballaststoffverzehr der Menschen in Deutschland liegt heute weit unterhalb der Empfehlung, nämlich bei rund 18 Gramm pro Tag", berichtete Frau Dieckmann von der Dieckmann Cereals GmbH.

In ihren weiteren Ausführungen skizzierte Frau Dieckmann, dass insbesondere Getreide-ballaststoffe und lösliche Ballaststoffe aus Gerste, die "beta-Glucane" einen ganz wesentlichen Beitrag zur Ballaststoffzufuhr und damit zur Gesunderhaltung der Bevölkerung leisten können. Die Akzeptanz eines ballaststoffreichen Produktes mit Beta-Glucan-Gerste sei in der Bevölkerung besser als bei den herkömmlichen Vollkornprodukten, da die Ballaststoffe vorwiegend im Mehlkörper enthalten sind, so dass die Produkte eine helle Farbe und einen "soften" Biss hätten.

Professor Dr. Dr. Hans-Georg Joost, Leiter des Ressorts Wissenschaft im Vorstand von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe bestätigte, das in Deutschland zu wenig ballaststoffreiche Lebensmittel, insbesondere Gemüse und Vollkornprodukte, verzehrt werden. "Lösliche und unlösliche Ballaststoffe aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten bieten vielfältige gesundheitliche Vorteile: Sie senken die Energiedichte der Nahrung, deshalb helfen sie bei Gewichtsabnahme und -stabilisierung. Manche Ballaststoffe wirken cholesterinsenkend, das ist gut für den Fettstoffwechsel. Durch das größere Volumen ballaststoffreicher Nahrung im Magen-Darm-Trakt wird einerseits die Zuckeraufnahme ins Blut verlangsamt - das ist besonders günstig für Menschen mit Diabetes - und andererseits auch die Darmperistaltik angeregt. Zudem sind die von Menschen unverdaulichen Ballaststoffe "Futter" für günstige Darmbakterien - es gibt Hinweise darauf, dass Ballaststoffe möglicherweise so dem Darmkrebs vorbeugen", so die Ausführungen des Adipositas- und Diabetes-Experten.

Frau Dieckmann wandte sich im Rahmen des Frühstücks an die Bundespolitiker mit der Bitte um Prüfung einer Modellregion im Sinn des Europäischen Aktionsplans Nahrung und Ernährung (2015 bis 2020). Einen solchen vernetzten Ansatz unterstützte auch der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann, der betonte, wie wichtig es sei, die regionalen Wertschöpfungsketten auszubauen und bestehende Strukturen zu nutzen.

Der Schirmherr der Veranstaltung, Erich Irlstorfer MdB, erklärte hinsichtlich des Innovationspotenzials in der Landwirtschaft abschließend: "Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert Innovationen auch im Bereich der Landwirtschaft. So konnte etwa die Firma Dieckmann Cereals eine innovative Gerstensorte veredeln, die so ballaststoffreich wie Vollkorn ist. Selbstverständlich müssen wir gesundheitsförderliche Produkte nicht nur entwickeln, sondern auch unter die Menschen bringen, um ihr Potenzial zu nutzen. Ansätze dafür können in der Kennzeichnung von Produkten, aber beispielsweise auch in der gezielten Einbeziehung von Kindertagesstätten oder Kantinen sein. Ich freue mich, mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei diesem Frühstück relevante Ansätze diskutiert zu haben. Damit konnten wir zur besseren Verknüpfung von Ernährungs- und Gesundheitspolitik beitragen."

zuletzt bearbeitet: 18.12.2014 nach oben

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