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Gut informiert zum Schulanfang

Was Lehrer bei Kindern mit Diabetes beachten sollten

Für viele Kinder beginnt in den kommenden Tagen ein neuer Lebensabschnitt: Sie werden eingeschult. Unter den Schulanfängern sind auch etliche mit Diabetes Typ 1. Für sie ist der neue Schulalltag eine besondere Herausforderung. Aber auch Lehrer müssen sich einer neuen Verantwortung stellen. Worauf Eltern und Lehrkräfte bei der Einschulung von Kindern mit Diabetes achten sollten und wie sich Kinder schnell in den Schulablauf eingewöhnen, erklärt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe im nächsten Experten-Chat am 20. August 2015. Fragen können ab sofort gestellt werden.

Kommen Kinder mit Diabetes in die Schule, müssen sie lernen, eigenverantwortlich mit ihrer Stoffwechselerkrankung umzugehen. Denn inwieweit Lehrer beispielsweise beim Blutzuckermessen oder Insulinspritzen helfen sollten, ist bundesweit uneinheitlich geregelt. Die Rechtslage hängt von den einschlägigen Schulgesetzen, den beamtenrechtlichen Regelungen der Bundesländer und den Erlassen der Kultusministerien ab.

Viele Lehrer empfinden die Rechtslage als unklar und möchten die Verantwortung für ein Kind mit Diabetes nicht übernehmen. Sie versuchen deshalb, schwierige Situationen von vornherein zu vermeiden und befreien Kinder und Jugendliche mit Diabetes teilweise von sportlichen Veranstaltungen oder Ausflügen.

"Junge Menschen mit Diabetes brauchen weder geschont zu werden, noch sollten sie eine Sonderrolle spielen", sagt Professor Dr. med. Thomas Danne, Chefarzt am Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover. Sie seien genauso belastbar wie ihre gesunden Altersgenossen. Erzieher und Mitschüler sollten jedoch einige Fakten kennen: Beim Sport oder unter Stress kann der Blutzucker stark schwanken. Es kann zu Unterzuckerungen kommen. Daher rät Danne, Traubenzucker oder ein Müsliriegel im Falle einer Unterzuckerung bereit zu legen. Vor Ausflügen oder auswärtigen Übernachtungen sollten die Eltern mit den Lehrern gemeinsam überlegen, ob eine Vorbereitung des Kindes ausreicht oder vor allem bei Grundschulkindern eine Begleitung durch ein Elternteil erforderlich ist. Für Notfälle sollten die Lehrer die Telefonnummer der Eltern, des behandelnden Arztes und des nächsten Krankenhauses kennen.

Die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e.V. (AGPD) hat zusammen mit diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe eine Broschüre für den Umgang mit diabeteskranken Kindern für Lehrer herausgegeben. Hier erfahren Lehrer unter anderem, was sie bei einer Unterzuckerung beachten müssen, wie sie im Notfall handeln sollten und wie sie sich gemeinsam mit den Eltern am besten auf eine Klassenfahrt vorbereiten. Fragen rund um das Thema beantwortet zudem der diabetesDE-Experte Professor Danne im Chat am 20. August 2015 ab 17 Uhr.

zuletzt bearbeitet: 10.08.2015 nach oben

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