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Gefahr für Menschen mit Typ-2-Diabetes

Insulinresistenz der Hirnzellen erhöht Alzheimer-Risiko

Bei Typ-2-Diabetes können auch die Gehirnzellen von der Insulinresistenz betroffen sein. In der Folge kann der Blutzucker im Gehirn weniger gut verwertet werden. Dies könnte der Grund dafür sein, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes häufiger an einer Alzheimer-Demenz erkranken. Amerikanische Wissenschaftler der Wisconsin School of Medicine und Public Health in Madison untersuchten die Insulinresistenz von 150 Probanden mit erhöhtem Alzheimer-Risiko und veröffentlichten die Daten aktuell im Journal JAMA Neurology.

Ein Parameter zur Bestimmung der Insulinresistenz ist der sogenannte HOMA-Index (Homeostasis model assessment). Zur Berechnung werden Nüchtern-Insulin und Nüchtern-Blutzucker mithilfe einer speziellen Formel in Beziehung gesetzt; das Ergebnis spiegelt das Ausmaß einer Insulinresistenz wider und spielt in der Typ-2-Diabetes-Diagnostik eine Rolle. In der vorliegenden Untersuchung wurden die HOMA-Werte der Probanden mithilfe Positronen-Emissions-Tomographie auf Bildern verglichen, die die Aufnahme von Glukose in die Hirnzellen sichtbar machten.

Das Ergebnis zeigte, dass umso weniger Glukose in die Hirnzellen aufgenommen wurde, je ausgeprägter die Insulinresistenz eines Probanden war. Dies betraf weite Bereiche der Großhirnrinde. Weitere Tests zeigten einen Zusammenhang zwischen einer Unterversorgung bestimmter Hirnbereiche sowie einem verschlechterten Kurzzeitgedächtnis und verminderter verbaler Lernfähigkeit. Die Wissenschaftler deuten diese Ergebnisse als klare Anzeichen dafür, dass eine Insulinresistenz das Risiko einer Alzheimer-Demenz erhöht. Weitere klinische Studien müssen zeigen, ob eine frühzeitige Behandlung der Insulinresistenz die Entwicklung einer Demenz aufhalten kann.

zuletzt bearbeitet: 16.09.2015 nach oben

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