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Menschen mit Diabetes fordern Nährwerte auf Speisekarten

Start der 4. E-Mail-Aktion auf www.diabetes-stimme.de im Weltdiabetestag-Monat

Ernährungsministerin Julia Klöckner Für verpackte Lebensmittel gilt seit Dezember 2016 eine Nährwertkennzeichnungspflicht. Das gilt aber nicht für Speisekarten. Pflicht ist hier lediglich, mögliche Allergie-auslösende Stoffe zu kennzeichnen, nicht jedoch die Kohlenhydrate von Getränken und Speisen. Insulinpflichtige Menschen mit Diabetes (Typ 1 und Typ 2) müssen dies aber einschätzen, um ihre Insulindosis sicher anpassen zu können. Viele Betroffene meiden daher Restaurants, um keine Über- oder Unterzuckerungen zu riskieren. So werden viele Menschen mit Diabetes von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen. Mit Beginn des Weltdiabetestag-Monats fordern sie daher mit einer E-Mail-Aktion, die sich an Ernährungsministerin Julia Klöckner und den Präsidenten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (DEHOGA) Guido Zöllick wendet, dass zukünftig das Ausweisen von Nährwerten wie Brennwert, Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett auf Speisekarten zur Pflicht wird.

Am 14. November ist Weltdiabetestag. In Deutschland sind mehr als sieben Millionen Menschen betroffen. Täglich kommen 1.500 Neuerkrankte hinzu. Das Robert Koch Institut (RKI) erwartet bis zum Jahr 2040 einen Anstieg auf bis zu 12,4 Millionen Menschen. Für sie alle wäre eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung auf Speisekarten eine große Erleichterung. "Die Auswahl eines Gerichtes im Restaurant kann für Menschen mit Diabetes zur gefährlichen Wundertüte werden. Da sie nur schätzen können, wie viele Kohlenhydrate die verschiedenen Gerichte enthalten, agieren sie mit ihrer Therapie im Blindflug, wenn sie mal auswärts essen gehen", sagt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe. Vor allem die circa 2,4 Millionen insulinpflichtigen Menschen mit Diabetes in Deutschland (Typ 1 und Typ 2) müssen den Kohlenhydratgehalt der Speisen und Getränke kennen, um ihre Insulindosis korrekt anzupassen.

"Viele Betroffene meiden daher das Außer-Haus-Essen und gehen seltener in Restaurants, um keine Über- oder Unterzuckerungen zu riskieren. So werden sie von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen", ergänzt Mattig-Fabian. Darum lädt die "Digitale Allianz Typ 2", ein Zusammenschluss von 18 Diabetesorganisationen und Fachverlagen, möglichst viele Menschen mit Diabetes, ihre Angehörigen und Freunde, Risikopersonen und Interessierte dazu ein, mit einem Klick die Aktion auf www.diabetes-stimme.de zu unterstützen. Die E-Mail-Aktion "Nährwerte auf Speisekarten muss Pflicht werden" richtet sich direkt an Ernährungsministerin Julia Klöckner und den Präsidenten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (DEHOGA) Guido Zöllick.

"Lassen Sie uns gemeinsam unsere Diabetes-Stimme erheben und machen Sie mit! Das Ausweisen von entscheidenden Nährwerten (Brennwert, Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett) auf Speisekarten muss Pflicht werden", ruft auch Harry Wijnvoord, Kult-Moderator und selbst von Diabetes Typ 2 betroffen, die Diabetes-Community zum Mitmachen auf: www.diabetes-stimme.de.

Bildunterschrift: Ernährungsministerin Julia Klöckner
Bildquelle: www.DiabSite.de

zuletzt bearbeitet: 02.11.2020 nach oben

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