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Diabetesbehandlung nicht aufschieben

Die Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) rät dazu, Arzttermine und Diabetesbehandlungen trotz Corona nicht aufzuschieben

Im Moment machen das aber viele Diabetes-Patienten aus Furcht vor einer Infektion. "Ein falsch eingestellter Diabetes und ausbleibende Behandlung können zu dauerhaften Folgeerkrankungen führen oder diese verschlimmern", sagt Judith Krämer, Diabetesberaterin und Vorstandsvorsitzende der DDH-M. Nach Möglichkeit sollten digitale Angebote genutzt werden. Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei einer Infektion mit dem Coronavirus, insbesondere bei schlecht eingestelltem Blutzucker. Bereits vorhandene Folgeerkrankungen des Diabetes wie Gefäßerkrankungen, Nierenschädigungen oder chronische Wundinfekte schwächen die Immunabwehr.

Um das Gesundheitswesen zu entlasten und die Infektionsgefahr zu verringern, haben die Krankenkassen und die Pflegeversicherung ihren Leistungskatalog geändert. Sie erlauben Videosprechstunden, Behandlungen und Verordnungen, wenn sich der Patient bereits in Behandlung in dieser Praxis befindet. Verordnungen und Rezepte können zugestellt werden. Heilmittelbehandlungen können länger als 14 Tage unterbrochen werden, Folgeverordnungen für die häusliche Krankenpflege dürfen bis zu 14 Tagen rückwirkend ausgestellt werden. Nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus können Klinikärzte noch für 14 Tage Medikamente verordnen und Krankschreibungen ausstellen. Diese Regelungen gelten vorerst bis zum 31. Dezember 2020.

Bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege sind eine Krankschreibung und auch eine Folgebescheinigung von jeweils bis zu 7 Tagen nach telefonischem Arztgespräch möglich. Diese Sonderregelung zur Feststellung der Arbeitsunfähigkeit wurde bis zum 31. März 2021 verlängert.

Bis zum 31. März 2021 sind die turnusmäßigen Begutachtungen durch die Pflegekassen ausgesetzt. Die verpflichtenden Beratungsbesuche können auch telefonisch oder in Videokonferenz durchgeführt werden.

Mehr Informationen zu Diabetes und Corona auf der Website der DDH-M

zuletzt bearbeitet: 05.12.2020 nach oben

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