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Einfach - Diskret - FreeStyle Libre 2

Pressemitteilung: Abbott Diabetes Care

Sensorbasierte Glukosemessung bei Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetikerin mit FreeStyle Libre pflanzt Blumen.
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Eine große Pizza, ein leckeres Dessert und als Abschluss einen Likör: Die meisten Menschen können all das ganz unbekümmert genießen. Mit der Diagnose Typ-2-Diabetes ändert sich das - statt Unbeschwertheit beim Essen werden im Verlauf der Erkrankung eine vorausschauende Planung der Mahlzeiten, die regelmäßige Kontrolle der Glukosewerte, die Einnahme von Tabletten oder die Injektion von Insulin feste Bestandteile des Alltags. Für viele Betroffene ist das zunächst ein Schock. Es ist jedoch wichtig, sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen - sonst riskiert man gravierende Folgeschäden. Insbesondere die Messung des Blutzuckers mit Fingerpiks, Teststreifen und Messgerät empfinden viele Menschen mit Diabetes als schmerzhaft und unangenehm.[4] Eine Alternative dazu stellen moderne Technologien wie FreeStyle Libre 2 dar. Sie helfen, den Glukosewert immer im Blick zu behalten: einfach[1,2] diskret[3] und ohne routinehaftes Fingerstechen.[5,6]

Typ-2-Diabetes in Deutschland

Diabetes ist eine Volkskrankheit: In Deutschland sind geschätzt 8 Millionen Menschen von Typ-2-Diabetes betroffen, hinzu kommt eine Dunkelziffer von mindestens 2 Millionen. Ausgehend von rund 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr, gehen Experten in 2040 von einer Zahl von bis zu 12 Millionen Menschen mit Typ-2-Diabetes aus.[7] Verschiedene Faktoren können die Entstehung von Typ-2-Diabetes begünstigen: Neben einer genetischen Veranlagung spielen auch das Alter, Ãœbergewicht und Bewegungsmangel eine Rolle. Durch die Erkrankung kommt es zu einer Insulinresistenz der Körperzellen und einer nachlassenden Kapazität der Bauchspeicheldrüse, Insulin zu bilden. Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, dessen Funktion es ist, Glukose ("Zucker", den wir insbesondere über kohlenhydratreiche Nahrung zu uns nehmen) aus dem Blut in die Körperzellen zu "schleusen" und dadurch den Blutzuckerspiegel zu senken.

Werden die Zellen aufgrund von Typ-2-Diabetes zunehmend insulinresistent, versucht der Körper zunächst, den erhöhten Zuckerspiegel durch vermehrte Ausschüttung von Insulin zu kompensieren. Langfristig steigt dieser jedoch immer weiter an und kann gravierende Schäden an Nerven, Blutgefäßen und Organen verursachen und damit fast jeden Bereich im Körper betreffen. Zu den möglichen Folgen eines nicht behandelten Diabetes zählen unter anderem Nervenschäden oder Wundheilungsstörungen bis hin zu Amputationen, Potenzstörungen, Augenerkrankungen, Niereninsuffizienz, Herzinfarkten und Schlaganfällen.

Die gute Nachricht: Grundsätzlich kann Typ-2-Diabetes gut behandelt und dadurch das Risiko für Folgeschäden minimiert werden. Insbesondere im Anfangsstadium werden häufig Tabletten verschrieben, welche zum Beispiel die Insulinproduktion anregen, die Insulinempfindlichkeit steigern oder eine Glukoseausscheidung über die Niere bewirken und so helfen, den Zuckerspiegel zu regulieren. Zusätzlich sind eine ausgewogene Ernährung, die Reduktion von eventuellem Übergewicht sowie ausreichend Bewegung wichtig.

Ist die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten, hat sich die körpereigene Insulinproduktion häufig schon so sehr verringert, dass mit einer Insulintherapie begonnen werden muss. Häufig wird mit der alleinigen Gabe eines Basalinsulins begonnen, die im Verlauf eskaliert werden kann: Wie bei Menschen mit Typ-1-Diabetes wird dann zum Basalinsulin (der Insulin-Grundbedarf) ein kurzwirksames Bolusinsulin ("Mahlzeiteninsulin"), vor allem vor der Aufnahme kohlenhydratreicher Nahrungsmittel gespritzt. Die aus Basal- und Bolusinsulin bestehende Insulintherapie wird auch als intensivierte Insulintherapie bezeichnet. Die Bestimmung der korrekten Insulinmenge erfolgt üblicherweise mit Hilfe von regelmäßigen Kontrollen des Glukosewerts.

Blutzuckerselbstmessung: Häufig unangenehm, schmerzhaft und aufwendig

Das Standardverfahren dafür ist die Blutzuckerselbstmessung, bei der nach einem Stich in den Finger in einem Tropfen Blut der aktuelle Zuckerwert bestimmt wird. Mindestens vier Mal täglich[8] sollten Menschen mit Diabetes, die mit einer intensivierten Insulintherapie behandelt werden, diesen Wert messen - das entspricht ca. 1.460 Fingerstichen pro Jahr. Dabei wird diese Prozedur häufig als schmerzhaft[4] empfunden - zudem müssen dafür Messgerät, Lanzette und Teststreifen mitgeführt werden und griffbereit sein. Auch saubere Hände sind eine Voraussetzung. Zudem kann die für eine blutige Messung häufig gewünschte Privatsphäre ein Problem darstellen: Viele Menschen mit Diabetes möchten ihre Erkrankung nicht vor Freunden, vor Kollegen oder in der Öffentlichkeit zeigen, indem sie den Blutzuckerwert kontrollieren. Die Konsequenz: Nur einer von drei Menschen mit Diabetes misst wie empfohlen mindestens vier Mal täglich den Zuckerwert[9]; zwei von drei geben an, Messungen auszulassen, weil sie sich dadurch eingeschränkt fühlen.[10] Um Menschen mit Diabetes von diesen Unannehmlichkeiten der klassischen Blutzuckermessung zu befreien, können moderne Messsysteme wie FreeStyle Libre 2 hilfreich sein. Sie ermöglichen eine diskrete[3], kontinuierliche Glukosemessung ganz ohne routinehaftes, schmerzhaftes Fingerstechen.[5,6]

Scannen statt stechen: Glukosemessung mit FreeStyle Libre 2

Die kontinuierliche Glukosemessung mit den FreeStyle Libre Glukosemesssystemen von Abbott stellen seit 2014 eine einfache[1,2] sichere[11,12] nahezu schmerzfreie[13,14] und diskrete[3] Alternative zur Blutzuckerselbstmessung dar. Dabei wird ein Sensor von etwa der Größe eines 2-Euro-Stücks am Oberarm appliziert[6], der die Glukosewerte kontinuierlich aufzeichnet. Die Erfassung der Werte erfolgt durch einen kurzen Scan des Sensors mit einem speziellen Lesegerät oder mithilfe der Smartphone-App FreeStyle LibreLink[15], die für Android und iOS-Systeme verfügbar ist[16].

Ob beim Bahnfahren, im Restaurant oder beim Shoppen - die Erfassung der Glukosewerte ist damit ganz unauffällig[3] in fast jeder Situation möglich, denn das Scannen funktioniert auch durch die Kleidung hindurch.[17] Zudem kann der Sensor auch zum Beispiel beim Duschen, Schwimmen[18] oder in der Sauna getragen werden. Das unangenehme und umständliche Hantieren mit blutigen Teststreifen in der Öffentlichkeit gehört mit FreeStyle Libre 2 weitgehend der Vergangenheit an.[5] Gut zu wissen: FreeStyle Libre 2 Teil der Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung; die Kosten werden dadurch für Menschen mit Diabetes und intensivierter Insulintherapie unter bestimmten Voraussetzungen übernommen.[19]

Glukoseverläufe und Trendpfeile bieten Therapievorteile

Die Glukosemessung mit FreeStyle Libre 2 ist nicht nur einfach[1,2] und diskret[3], sondern bietet auch viele Vorteile für die Diabetestherapie: Während die Blutzuckermessung zum Beispiel immer nur einen punktuellen Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt liefert, bildet FreeStyle Libre 2 von Abbott mit jedem Scan zusätzliche Informationen ab. So zeigen beispielsweise Trendpfeile an, ob der Glukosewert in den nächsten 30 Minuten wahrscheinlich sinkt, steigt oder konstant bleiben wird. Der Glukoseverlauf veranschaulicht, wie sich der Wert in den letzten Stunden entwickelt hat. Dadurch werden Zusammenhänge zwischen Faktoren wie Nahrungsaufnahme, Bewegung, Stress, Insulingaben und die jeweiligen Auswirkungen auf den Glukosewert auf einen Blick sichtbar. Darüber hinaus bietet FreeStyle Libre 2 eine optionale Alarmfunktion[20], sodass der Nutzer bei zu hohen oder zu niedrigen Werten sowie bei einem Signalverlust aufgrund zu großer Entfernung zwischen Lesegerät bzw. App und Sensor gewarnt wird. So wird zum Beispiel das Risiko minimiert, Unterzuckerungen während der Nacht zu verschlafen. Wer diese Funktion nicht verwenden möchte oder benötigt, lässt die Alarme einfach ausgeschaltet.[20]

Ergebnisse aus der Praxis

Die Einblicke in ein vollständiges Glukoseprofil[21] statt der Erfassung punktueller Messwerte bieten Menschen mit Diabetes ganz neue Möglichkeiten, ihren Umgang mit der Erkrankung zu verbessern. Zusammen mit dem Arzt und einer speziellen Software (LibreView[22]) können die Glukoseverläufe analysiert werden - der Zusammenhang, zum Beispiel zwischen Mahlzeiten und Insulin, wird durch die Auswertung sichtbar und die beiden Faktoren können besser aufeinander angepasst werden. So lassen sich Schwankungen reduzieren und die Therapie optimieren. Eine Auswertung von Nutzerdaten in mehreren Ländern konnte zeigen, dass durch die Nutzung von FreeStyle Libre der Langzeitglukosewert (HbA1c) bei insulinpflichtigen und nicht-insulinpflichtigen Menschen mit Typ-2-Diabetes signifikant verbessert werden konnte.[23] Dieser Wert gilt neben weiteren Indikatoren als Goldstandard in der Kontrolle der Diabetestherapie - ein zu hoher HbA1c zählt als Risikoindikator für?diabetische Folgeerkrankungen.

Eine weitere Studie mit 101 Menschen mit Typ-2-Diabetes und einer MDI-Therapie (mehrmals tägliche Insulininjektionen) zeigte nicht nur eine deutliche Reduktion des HbA1c: Auch die Zufriedenheit mit der Behandlung war deutlich höher als bei den Teilnehmern, die das System nicht nutzten.[24] Zudem beruhigend: Akute diabetesbedingte Komplikationen und die Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten durch die Nutzung von FreeStyle Libre 2 nahmen im Rahmen einer wissenschaftlichen Auswertung signifikant ab.[25]

Typ-2-Diabetes - diese Warnhinweise sollten Sie kennen[26]

Typ-2-Diabetes entwickelt sich häufig schleichend über Jahre hinweg. Lange versucht der Körper, die Insulinresistenz durch vermehrte Insulinproduktion auszugleichen, doch langfristig geht diese immer weiter zurück. Körperliche Symptome verursacht die Erkrankung deswegen häufig erst dann, wenn sie so weit vorangeschritten ist, dass ein Insulinmangel vorliegt, der gewisse Symptome verursacht. Die folgenden Anzeichen sollten Sie deswegen nicht ignorieren, sondern unbedingt ärztlich abklären lassen - Ihr Hausarzt kann dabei Ihre erste Anlaufstelle sein:

Quellen

  1. 95% der Teilnehmer einer Erstanwenderstudie stimmten dieser Aussage zu, dass das Scannen des Sensors einfacher ist als routinemäßiges Fingerstechen. Daten liegen Abbott Diabetes Care vor.

  2. 88% der Teilnehmer einer Erstanwenderstudie stimmten der Aussage zu, dass das Anbringen des Sensors einfach ist. Daten liegen Abbott Diabetes Care vor.

  3. 93% der Teilnehmer einer Erstanwenderstudie stimmten dieser Aussage zu, dass das Scannen des Sensors diskreter ist als Blutzuckermessen durch routinemäßiges Fingerstechen. Daten liegen Abbott Diabetes Care vor.

  4. Heinemann L., Diabetes Sci Technol. 2008;Vol 2.:919-921

  5. Eine zusätzliche Prüfung der Glukosewerte mittels eines Blutzucker-Messgeräts ist erforderlich, wenn die Symptome nicht mit den Messwerten oder den Alarmen des Systems übereinstimmen.

  6. Das Setzen eines Sensors erfordert ein Einführen des Sensorfilaments unter die Haut. Der Sensor kann bis zu 14 Tage lang getragen werden.

  7. Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2021 der Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe

  8. Leitfaden zur Glukose-Selbstkontrolle in Beratung und Therapie (Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD))

  9. Vincze G. et al. The Diabetes Educator. 2004;30(1):112-125.

  10. Wagner J. et al. Diabetes Technol Ther. 2005;7(4):612-619.

  11. Haak T. et al. Diabetes Ther. 2016. 8(1):55-73. Die Studie wurde mit 224 Erwachsenen durchgeführt.

  12. Bolinder J. et al. Lancet. 2016; 388 (10057): 2254-2263 Die Studie wurde an 239 Erwachsenen durchgeführt.

  13. 97% der Teilnehmer einer Erstanwenderstudie stimmten der Aussage zu, dass das Scannen des Sensors schmerzfrei ist. Daten liegen Abbott Diabetes Care vor.

  14. 85% der Teilnehmer einer Erstanwenderstudie stimmten der Aussage zu, dass das Setzen des Sensors schmerzfrei ist. Daten liegen Abbott Diabetes Care vor.

  15. FreeStyle Libre ist zertifiziert für Kinder ab 4 Jahren sowie Erwachsene, einschließlich Schwangere. Die Aufsichtspflicht über die Anwendung und die Auswertung von FreeStyle Libre bei Kindern bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres obliegt der Verantwortung einer volljährigen Person.

  16. Die FreeStyle LibreLink App ist nur mit bestimmten Mobilgeräten und Betriebssystemen kompatibel. Bevor Sie die App nutzen möchten, besuchen Sie bitte die Webseite www.FreeStyleLibre.de um mehr Informationen zur Gerätekompatibilität zu erhalten.

  17. Das Lesegerät kann die Daten des Sensors in einem Abstand von bis zu 4 cm erfassen.

  18. Der Sensor ist in bis zu 1 m Wassertiefe für die Dauer von bis zu 30 Minuten wasserfest.

  19. Alle Informationen zu den Voraussetzungen der Kostenübernahme sind online im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes einsehbar: https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/home.action. Eine weitere Voraussetzung für die Kostenübernahme gemäß oben beschriebener Indikation ist ein vorhandener Hilfsmittelvertrag zwischen Hersteller und Leistungserbringer Abbott und der jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse.

  20. Alarme sind standardgemäß ausgeschaltet und müssen eingeschaltet werden.

  21. Für ein vollständiges glykämisches Profil muss der Sensor mindestens einmal alle 8 Stunden gescannt und alle 14 Tage ersetzt werden.

  22. LibreView ist eine cloudbasierte Anwendung, die von Newyu, Inc. bereitgestellt wird.

  23. Miller, Brandner et al. HbA1c Reduction After Initiation of the FreeStyle Libre System in Type 2 Diabetes Patients on Long-Acting Insulin or Non-Insulin Therapy.

  24. Yaron M et al. Diabetes Care. 2019; 42(7):1178-1184

  25. Miller et al. FreeStyle Libre System Use Associated with Reduction in Acute Diabetes Events and All-Cause Hospitalizations in Patients with Type 2 Diabetes Without Bolus Insulin.

  26. www.internisten-im-netz.de/krankheiten/typ-2-diabetes/symptome-komplikationen

Bildunterschrift: Typ-2-Diabetiker mit FreeStyle Libre 2 pflanzt Blumen.
Bildquelle: Abbott 2021

zuletzt bearbeitet: 26.06.2021 nach oben

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