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Pumpe und OP - wie geht das?

aus: Accu-Chek Diabetes Live, Nr. 2 2008, S. 18 - 19

Frau im Schlafanzug mit Insulinpumpe Wenn eine Operation oder ein ambulanter Eingriff ansteht, ist für Menschen mit Diabetes eine gute Vorbereitung wichtig. Darauf sollten Sie achten.

Niemand hält sich gerne länger als nötig in einem Krankenhaus auf. Wenn es dennoch sein muss, sind einige wichtige Punkte zu beachten, egal, ob eine OP ambulant oder stationär durchgeführt wird. So steht vor jedem Eingriff zuerst einmal das obligatorische Vorgespräch mit dem Arzt an. Meistens ist ein Facharzt oder Chirurg anwesend, immer der Narkosearzt. Leider ist jedoch nur selten ein Facharzt für Diabetologie bei dem Gespräch dabei. Dabei spielt der Diabetes gerade bei Operationen eine nicht unwesentliche Rolle, wenn zum Beispiel Stress die Blutzuckerwerte nach oben treibt und man längere Zeit nüchtern bleiben muss. Deshalb sollten Sie sich, wenn möglich, für das Vorgespräch diabetologische Unterstützung holen.

Erkundigen Sie sich am besten rechtzeitig, ob es im Krankenhaus, in dem Sie behandelt werden, eine diabetologische oder internistische Fachabteilung gibt. Wenn ja, bitten Sie darum, dass ein Arzt aus dieser Abteilung zum Vorgespräch eingeladen wird, um seinen Rat zur Diabetesbehandlung während und nach der Operation einzubringen.

Kleinere Eingriffe

Die Verantwortung für die Diabetestherapie liegt während Ihres Aufenthaltes im Krankenhaus oder in der Ambulanzpraxis bei den Ärzten und dem Pflegepersonal. Ob Sie Ihre Insulinpumpe während des Eingriffs anlegen dürfen oder nicht, entscheidet deshalb der Arzt. Weil Ärzte jedoch nicht immer mit dem Thema Insulinpumpen-Therapie vertraut sind, sehen sie es manchmal nicht gern, wenn Patienten die Stoffwechseleinstellung im Krankenhaus selbst in die Hand nehmen. Erklären Sie deshalb am besten rechtzeitig die Insulinpumpe und zeigen Sie, dass Sie geschult sind und Ihren Diabetes damit im Griff haben. Dann steigen die Chancen, dass Sie die Pumpe zumindest für eine kleinere OP nicht ablegen müssen.

Bei einem ambulanten Eingriff unter lokaler Betäubung oder bei diagnostischen Verfahren wie Darm- und Magenspiegelungen oder der Entnahme von Gewebeproben ist dies auch in der Regel nicht notwendig. Wichtig ist nur, dass Insulinpumpe und Einführungsstelle des Infusionssets nicht das Operationsfeld behindern. Gerade bei kleineren ambulanten Eingriffen hilft die Insulinpumpe dabei, den Tag gut zu überstehen.

Dazu folgende Tipps:

Vollnarkose ohne Pumpe

Muss die Operation unter Vollnarkose durchgeführt werden, verlangen die meisten Ärzte, dass die Insulinpumpe abgelegt wird. Das liegt unter anderem an hormonell und nervös bedingten Veränderungen im Körper, die den Blutzucker beeinflussen. Deshalb wird der Stoffwechsel zur Sicherheit mithilfe eines "Cocktails" aus Insulin und Glukose per Infusion gesteuert. Während der Operation selbst wird Ihr Blutzucker vom OP-Personal regelmäßig kontrolliert.

Achtung Strahlen! (Beginn Einschub)

Strahlen, die bei Untersuchungen per Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), Röntgengerät und Computer-Tomographie (CT) freigesetzt werden, können die Funktion der Insulinpumpe stören. Legen Sie Insulinpumpe und Infusionsset deshalb unbedingt vorher ab und deponieren Sie diese außerhalb des Raumes.

(Ende Einschub)

Bei größeren Operationen werden Sie noch einige Zeit danach über Infusionen ernährt. So lange wird der Arzt in der Regel auch den "Insulin-Glukose-Cocktail" beibehalten. Sobald Sie aber wieder essen dürfen und der Arzt grünes Licht gibt, kann auch die Insulinpumpe wieder angelegt werden. Je nachdem, wie Sie sich fühlen, können Sie dann nach und nach die Therapie wieder selbst übernehmen. Wenn Sie den Blutzucker messen, bitten Sie eine Krankenschwester oder einen -pfleger hinzu, denn die Messung des Blutzuckers gehört im Krankenhaus in den Verantwortungsbereich des jeweiligen Pflegepersonals.

Das Beste, was Sie selbst für den reibungslosen Verlauf eines Klinikaufenthaltes, einer Untersuchung oder OP tun können: Achten Sie auf eine gute Blutzuckereinstellung und informieren Sie den Arzt vorher genau über Ihre Insulinpumpen-Therapie und auch über eventuell vorhandene Folgeerscheinungen des Diabetes. So können Sie dem Termin beruhigt entgegenblicken. In diesem Sinne: Kommen Sie schnell wieder gesund nach Hause.

Accu-Chek Diabetes Live-Redaktion

Quellen

Text- und Bildquelle: Roche Diagnostics GmbH

zuletzt bearbeitet: 03.07.2008 nach oben

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