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Nierenuntersuchungen bei Diabetes

Mit guten Blutzuckerwerten und niedrigem Blutdruck die Nieren schützen

Nierenschäden verursachen anfangs keine Schmerzen. Daher sind regelmäßige Untersuchungen des Urins auf Eiweiß (Albumin) erforderlich.

Das Messen der Eiweißwerte im Urin ist eine gute Methode, eine diabetische Nephropathie (Nierenschädigung) frühzeitig zu erkennen. Werden mehr als 20-200 mg Albumin (Eiweiß) im 24-Stunden-Urin gemessen, liegt vermutlich eine Mikroalbuminurie, das heißt eine beginnende Schädigung der Nieren, vor. Doch ein einzelner Wert ist nicht ausreichend aussagekräftig. Denn auch andere Faktoren, wie körperliche Belastung, Infektionen oder Bluthochdruckentgleisungen, können den Albuminwert im Urin kurzfristig erhöhen.

Wenn noch keine Veränderungen an den Nieren vorliegen, sollten Typ-1-Diabetiker ab der Pubertät einmal jährlich einen Urintest machen lassen. Gleiches gilt für Erwachsene, die seit mindestens fünf Jahren Diabetes haben. Für Patienten mit Typ-2-Diabetes wird dies schon direkt nach der Diabetesmanifestation oder spätestens ein Jahr nach der Diagnosestellung gefordert.

Eine rechtzeitige Untersuchung der Eiweißwerte im Urin, sprich ein Mikroalbuminurietest, ist deshalb so wichtig, weil die weitere Verschlechterung der Nierenfunktion in einem frühen Stadium noch gestoppt werden kann.

Ein hoher Blutdruck (Hypertonie) kann vor allem bei Typ-2-Diabetikern eine Nierenschädigung auslösen, oder (meist bei Patienten mit Typ-1-Diabetes) auch die Folge der Nierenschädigung sein. Die regelmäßige Blutdruckkontrolle beim Arzt ist für Diabetes-Patienten ohnehin selbstverständlich. Aber der Arzt sollte bei Diabetikern darüber hinaus eine Blutdruckkontrolle über 24 Stunden durchführen. Zu diesem Zweck wird ein spezielles Gerät angeschlossen, das den Blutdruck in kurzen Abständen misst. Treten erhöhte Blutdruckwerte auf, können diese mit blutdrucksenkenden Tabletten korrigiert werden, und der Patient sollte täglich seinen Blutdruck kontrollieren.

Bei Diabetikern mit Nierenschäden sind je nach Krankheitsstadium zwei- bis viermal jährlich neben der Untersuchung des Urins auf Eiweiß auch Tests der Kreatinin-, Harnstoff- und Kalium-Werte im Blut erforderlich. Außerdem muss bei einer vorhandenen Nephropathie jährlich der Gesamtcholesterinspiegel (HDL und LDL) bestimmt werden.

Die Veränderungen an der Niere werden durch die Schädigung kleinster Blutgefäße verursacht. Oft sind gleichzeitig kleine Gefäße anderer Organe betroffen. Daher ist die jährliche Kontrolle der Augen und des Herzens (EKG in Ruhe und bei Belastung) dringend anzuraten.

Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dass alle Untersuchungen regelmäßig durchgeführt werden und alle behandelnden Ärzte die Ergebnisse auch gleich einsehen können, achten Sie auf eine sorgfältige Dokumentation der Untersuchungsergebnisse im Gesundheits-Pass Diabetes. Dieser ist für rund 2.50 Euro zu bestellen bei: Verlag Kirchheim + Co GmbH, Kaiserstr. 41, 55116 Mainz, E-Mail: info@kirchheim-verlag.de.

Ruth Kauer, Diabetesberaterin DDG,
Diabetologische Nephrologische Schwerpunktpraxis
Dr. med. Bertil Oser, Dr. med Eckhard Müller,
Karl Binz Weg 12 in 54470 Bernkastel-Kues

zuletzt bearbeitet: 10.11.2003, zuletzt aktualisiert: 20.06.2010 nach oben

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