Home > Aktuelles > Diabetes-Nachrichten > Archive > 2006 > 061114b
Weltdiabetestag 2006:
Hilfe für Jeden - Diabetes bei besonderen Patientengruppen
Die Internationale Diabetes-Föderation (IDF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben das Jahr 2006 zum Jahr der Benachteiligten und Gefährdeten erklärt und eine primäre Bewusstseinskampagne der Diabeteswelt eingeleitet.
Als BENACHTEILIGTE definiert die IDF einen Menschen oder eine Gemeinschaft, die weniger Zugang zur Versorgung als die allgemeine Bevölkerung hat, und GEFÄHRDET ist ein Mensch oder eine Gruppe, die einem erhöhten Diabetesrisiko ausgesetzt ist.
Auch die Deutsche Diabetes-Union (DDU) hat für den Weltdiabetestag (WDT) 2006 "Diabetes bei besonderen Patientengruppen" thematisiert, fordert Hilfe für Jeden und bietet sie direkt auf der bundesweiten Hauptveranstaltung zum WDT am 14. November im Berliner Congress Center am Alex an.
Im Sinne der Themenstellung teilt sich das umfangreiche Vortragsprogramm in einen medizinischen, einen sozialen und einen kulturellen Bereich in drei verschiedenen Vortragssälen, ergänzt von einem hochkarätigen, allgemein interessierenden und zusammenfassenden Ablauf im Plenarsaal.
Wirtschaftlich und sozial benachteiligte Menschen, Migrantengemeinschaften, ethnische Minderheiten, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen haben besonders große Probleme, wenn sie von einer chronischen Erkrankung wie Diabetes mellitus betroffen sind. Deshalb richten sich das Vortrags- und Aktionsprogramm sowie die abschließende Podiumsdiskussion vorrangig, aber keineswegs nur, an sie. Eingeladen sind alle Menschen mit Diabetes, ihre Angehörigen und am Thema Interessierte. Der Eintritt zu der von 9.00 bis 16.00 Uhr laufenden Veranstaltung mit Vorträgen, Beratungen und Industrieausstellung ist frei.
Der Präsident der DDU, Prof. Dr. Eberhard Standl eröffnet die Veranstaltung um 10.00 Uhr im Plenarsaal und lädt für das anschließende Vortragsprogramm ein. Bereits ab 9.00 Uhr können sich die Besucher auf einer großen Ausstellung mit bewährten und neuen Angeboten im großen Feld der Diabetologie vertraut machen. Da in Berlin etwa 120 000 türkische und rund 30 000 russische Mitbürger leben, können Menschen mit Diabetes auch in diesen Sprachen beraten werden. Darüber stehen Informationsmaterialien in türkischer Sprache zur Verfügung.
Die Veranstaltung endet mit einem gesundheitspolitischen Forum, bei dem ab 15.00 Uhr unter dem Thema "Chronische Erkrankungen sind für alle Menschen schlimm ... für manche sind sie schlimmer" von Vertretern aus der Patienten- und Ärzteschaft, den Diabetesberatern, der Politik und der ärztlichen Verwaltung sowie von Hilfseinrichtungen die spezifischen Probleme der Menschen mit Diabetes erörtert die Versorgungsaussichten innerhalb der geplanten Gesundheitsreform erörtert werden.
Mit der bundesweiten Hauptveranstaltung zum WDT unterstützt die DDU wichtige Hauptziele der IDF- und WHO-Kampagne:
- Aufmerksamkeit auf die benachteiligten und gefährdeten Gruppen lenken,
- das Bewusstsein der Menschen mit Diabetes stärken für die zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten,
- die Regierungen davon überzeugen, das soziale Netz enger zu ziehen, damit Menschen mit Diabetes nicht durch die Maschen fallen,
- das Bewusstsein für schon vorhandene Lösungen stärken und sich über die besten Behandlungsmöglichkeiten austauschen,
- Netzwerke, Gruppen und Menschen, die mit den Zielgruppen zusammenarbeiten, dazu bewegen, bei der Kampagne mitzuwirken und für ihre Botschaften zu werben,
- die weltweite Kampagne für eine Resolution der Vereinten Nationen zur Diabetes-Problematik unterstützen,
- Forschungsprojekte anstoßen, die zu einem besseren Verständnis der soziokulturellen Ursprünge von Diabetes bei benachteiligten und gefährdeten Menschen und Gemeinschaften führen.