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Diabetes in der Altenpflege

aus: Report - Eine Information für Freunde und Förderer der Deutschen Diabetes-Stiftung, 9. Jahrgang, Nr. 2, Mai 2007

Altenpfleger misst Blutzucker Wohl über ein Viertel der Menschen, die in Altenpflege-Heimen wohnen oder von ambulanten Pflegediensten versorgt werden, haben Diabetes. Doch sehr viele werden nicht optimal versorgt, wie eine Studie der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) vor einigen Jahren offenbarte. Deswegen wurde auf Initiative der DDS von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Geriatrie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) das Fortbildungs-Programm "Fortbildung Diabetes in der Altenpflege" (FoDiAl) ins Leben gerufen. Nach Ausarbeitung und Erprobung wird FoDiAl seit einem Jahr nun bundesweit angeboten.

"FoDiAl ist eine strukturierte Fortbildung, die speziell für Altenpflegekräfte entwickelt wurde. Sie erlernen eine professionelle Diabetes-Betreuung, ausgerichtet auf die Besonderheiten älterer Menschen", beschreibt Dr. Alexander Friedl die Schulung, die er zusammen mit einer Gruppe von Experten aus verschiedenen Berufsgruppen entwickelt hat.

Die Fortbildung ist auf zwei Tage (oder vier halbe Tage) angelegt und umfasst neun Themenblöcke. Das Schulungsprogramm enthält zahlreiche interaktive Bausteine (z. B. "Instant Aging") und praktische Übungen wie Blutzucker messen oder Insulin spritzen. Nach erfolgreichem Abschlusstest erhalten die Teilnehmer einen Fortbildungs-Nachweis der AG Diabetes und Geriatrie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. Teilnahmeberechtigt sind alle examinierten Pflegekräfte.

Pflegeheime und Pflegedienste profitieren von FoDiAl durch die Verbesserung der Betreuungsqualität älterer Menschen mit Diabetes mellitus. "Diese besondere Kompetenz wird sich auch positiv auf den Ruf einer Pflegeeinrichtung auswirken", erklärt Peter Walosek, Koordinator des FoDiAl-Programms.

Interessierte Pflegeheime können sich direkt beim FoDiAl-Büro in Bonn anmelden (weitere Infos unter www.fodial.de). Auch Anmeldungen von einzelnen Altenpflegern sind möglich. Das FoDiAl-Büro vermittelt dann geeignete Referenten in der Nähe.

"Allerdings hätten wir gerne noch weitere Referenten, um das gesamte Bundesgebiet abdecken zu können", wünscht sich Peter Walosek. "Insbesondere im norddeutschen Bereich, den neuen Bundesländern sowie Bayern und Berlin sind noch weiße Flecken auf der Landkarte.

FoDiAl bietet in den verschiedenen Regionen Deutschlands eintägige Referenten-Trainings an. In diesen, von Sanofi-Aventis unterstützten, Seminaren können sich Diabetologen/-innen und Diabetesberater/-innen bzw. Diabetesassistenten/-innen als Schulungsteam ausbilden lassen. "Bei der Organisation der Schulungen für die Pflegekräfte unterstützen wir die Referenten natürlich und vermitteln nach Möglichkeit auch Interessenten", so Peter Walosek.

Insgesamt konnten schon circa hundert Schulungsteams ausgebildet werden. Diese wiederum haben in bisherigen Seminaren schon knapp 500 Altenpfleger/-innen weitergebildet.

Alexander Friedl: "FoDiAl wird von den Pflegekräften sehr positiv bewertet. Jetzt wollen wir das Programm möglichst flächendeckend umsetzen. Auf diese Weise werden wir die Versorgung von Diabetikern durch Pflegedienste und in Pflegeheimen deutlich verbessern können."

Redaktion der Zeitschrift Report

Quellen

Deutsche Diabetes-Stiftung
Bildquelle: Prof. Dr. Andrej Zeyfang

zuletzt bearbeitet: 30.05.2007 nach oben

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