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IQWiG, G-BA und BMG haben die Suppe angerichtet - Diabetiker dürfen sie nun auslöffeln

Wie kann in Deutschland ein Therapie-Chaos für Typ-2-Diabetiker verhindert werden?

Berlin - Allen war klar, dass der Tag kommen wird, an dem die Änderung der Arzneimittel-Richtlinie in Kraft tritt und die Krankenkassen für Typ-2-Diabetiker keine kurzwirksamen Insulinanaloga mehr übernehmen. Seit dem 29. September ist diese Änderung nun Gesetz - und niemand scheint richtig vorbereitet zu sein.

Die Diskussionen um die Verordnungsfähigkeit kurzwirksamer Insulinanaloga bei Diabetes Typ 2 begannen im Februar mit dem Vorbericht des IQWiG (Institut für Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen), worin kein Zusatznutzen für die Analoga gegenüber herkömmlichem Humaninsulin festgestellt wurde.

Nun hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) vom 18. Juli 2006 angenommen. Am 28. September 2006 wurde der Beschluss über die entsprechende Änderung der Arzneimittel-Richtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht. Seit dem 29. September ist er offiziell in Kraft und kurzwirksame Analoga dürfen Typ-2-Diabetikern nur noch in begründeten Ausnahmefällen verordnet werden.

Was das nun konkret für die betroffenen Patienten und ihre behandelnden Ärzte bedeutet und wie die praktische Umsetzung der neuen Regelung zu erfolgen hat - darüber hat sich offenbar niemand im Vorfeld Gedanken gemacht. Denn weder Patienten noch Ärzte sind ausreichend informiert. Unseres Wissens nach gibt es bisher weder Empfehlungen dazu, wie die Therapieumstellungen in den kommenden Wochen im Praxisalltag zu bewältigen sind, noch eine Richtlinie für die Ausnahmefälle. Eine Übergangslösung für die betroffenen Typ-2-Diabetiker, die bei unzureichender Schulung schwere und gefährliche Unterzuckerungen riskieren, ist nicht vorgesehen.

Viele Arztpraxen - Allgemeinmediziner wie auch Diabetologen - traf das Inkrafttreten der Änderung der Arzneimittel-Richtlinie zur Verordnungsfähigkeit kurzwirksamer Insulinanaloga offensichtlich wie aus heiterem Himmel. Und viele Diabetiker werden erst beim nächsten Arztbesuch von der dann umgehend durchzuführenden Therapieumstellung erfahren. Patienten und Ärzte sind bis heute nur unzureichend informiert.

Das unabhängige Diabetes-Portal DiabSite springt hier - soweit dies mangels gesicherter Informationen möglich ist - in die Bresche. Im DiabSite Diabetes Weblog finden Interessierte Hintergrundinformationen und konkrete Hinweise, womit sie rechnen müssen, was sie bei einer Umstellung auf Humaninsulin beachten sollten und was sie vielleicht sonst noch tun könnten.
http://www.diabsite.de/diabetes-weblog/2006/10/02/

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Autor: hu & mk; zuletzt bearbeitet: 02.10.2006 nach oben

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