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Welche Aufgaben und Schwierigkeiten hat das Bundesministerium für Gesundheit?
Politischer Hintergrund
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Gesundheit ist für jeden Menschen ein einzigartiges und kostbares Gut. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat den politischen Auftrag, das Gesundheitsniveau der Bevölkerung zu verbessern. Sie und ich sollen gesünder und länger leben können - ohne Einschränkungen in der Lebensqualität.
Wer würde diese allgemeinen Ziele nicht unterschreiben? Folglich besteht in der Gesellschaft eine breite Übereinstimmung aller Gruppen, die Gesundheit zu fördern, die Lebensqualität von Kranken zu verbessern und einen frühen Tod zu vermeiden. Doch wie das geschehen soll, stellen sich die Beteiligten im Gesundheitssystem unterschiedlich vor.
Der Aufgabenbereich des Bundesministeriums für Gesundheit umfasst unter anderem:
- Förderung der Gesundheit und die Abwehr von Gesundheitsgefahren
- gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung
- Gesundheitsvorsorge oder Prävention
- Weichenstellung für die Zukunft der Biomedizin und Humangenetik
- Abwehr von Drogen- und Suchtgefahren
- Ausgestaltung von Gesetzen und Rahmenvorschriften für die Arzneimittelsicherheit
- Forschungsförderung
- Schaffung von Strukturen für die Versorgung von Kranken
- gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung und der Schutz von Betroffenen (z. B. HIV-Infizierten und Aids-Kranken) vor Diskriminierung
- Anpassung der Ausbildung von Ärzten und anderen Heilberufen an den aktuellen Stand der Wissenschaft durch Berufsgesetze
- Abwehr gesundheitlicher Folgen durch Umweltschäden
- internationale Zusammenarbeit auf wichtigen gesundheitspolitischen Gebieten
Bei seiner Arbeit wird das Gesundheitsministerium von Wissenschaftlern aus fünf Beiräten und Kommissionen (Sachverständigenrat, Risikokommission, Drogen- und Suchtkommission, Nationaler AIDS-Beirat, Wissenschaftlicher Beirat) unterstützt.
Ferner arbeiten folgende Institute unter der Obhut (Dienst- und Fachaufsicht) des Bundesministeriums für Gesundheit:
Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn (BfArM),
Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung in Köln (BZgA),
Deutsches Institut für
medizinische Dokumentation und Information in Köln (DIMDI),
Paul-Ehrlich-Institut,
Bundesamt für Sera und Impfstoffe, in Langen (PEI) und das
Robert Koch-Institut in
Berlin (RKI).
Mehr zu Aufgaben und Organisation des Ministeriums finden Sie im Internet.
Gesundheitspolitik im Spannungsfeld
Die Beteiligten im Gesundheitswesen - Patienten, Ärzte, Krankenkassen, pharmazeutische Industrie etc. - verfolgen unterschiedliche Interessen. Sie haben jeweils eigene Vorstellungen davon, wie die Förderung der Gesundheit und die optimale Versorgung von Kranken praktisch umzusetzen ist:
- Jeder Patient erwartet eine optimale Behandlung und Therapie, allerdings ohne eine Erhöhung seiner Krankenkassenbeiträge.
- Die Ärzte verteidigen ihr Recht auf Therapiefreiheit.
- Den Krankenkassen ist vor allem wichtig, dass die Behandlung bezahlbar bleibt.
- Anliegen der Industrie ist es, die Versorgung durch immer neue Medikamente zu optimieren, und damit Geld zu verdienen.
Im Gegensatz zu anderen Ministerien nimmt sich der Einfluss des Gesundheitsressorts auf die Ausgestaltung des deutschen Gesundheitssystems jedoch recht bescheiden aus. Denn schließlich muss der Arzt über das Therapiekonzept für einen Kranken entscheiden. Die pharmazeutische Industrie - und neuerdings auch die Krankenkassen - müssen nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeiten. Und das gesundheitsbewusste Verhalten der Bürger muss auf Einsicht beruhen und ist nicht per Gesetz zu verordnen. Folglich kann das Gesundheitsministerium nur einen Rahmen festlegen, in dem die zahlreichen Interessengruppen agieren.
So bleibt es die wichtigste und schwierigste Aufgabe des BMG, den Dialog zwischen den Beteiligten im Gesundheitswesen zu fördern und die gegensätzlichen Standpunkte auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.