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Bundesregierung regelt Disease-Management-Programme

Pressemitteilung: AOK-Bundesverband

Krankenkassen: Chronisch Kranke werden besser behandelt und versorgt

Die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen begrüßen, dass das Bundesgesundheitsministerium jetzt termingerecht mit der Verabschiedung einer entsprechenden Verordnung verbindliche Regeln für die Einführung und Durchführung strukturierter Behandlungsprogramme (Disease-Management-Programme - DMP) vorgegeben hat.

Die Verabschiedung der Verordnung sei ein historisches Datum für die Entwicklung der medizinischen Versorgung in Deutschland, erklärten die Spitzenverbände. Patienten, die sich künftig in solche Behandlungsprogramme freiwillig einschreiben, hätten die Gewissheit, nach den besten in ihrer Wirksamkeit bewiesenen medizinischen Methoden behandelt zu werden. Der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen sei es gelungen, innerhalb kürzester Zeit die medizinischen Anforderungen für die Krankheiten Diabetes Typ 2 und Brustkrebs zu definieren. Dabei habe man sich am neuesten Stand der medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse orientiert.

Die Kassen betonten, dass das BMG mit der Verordnung den gemeinsamen Vorschlägen von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausgesellschaft, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und gesetzlichen Krankenkassen zu den medizinischen Inhalten der neuen Programme für die Behandlung von Diabetes Typ 2 und von Brustkrebs gefolgt sei. Damit sei sichergestellt, dass in einer gemeinsamen Anstrengung von Ärzteschaft, Krankenkassen und Politik jetzt in der Praxis die neuen Regelungen umgesetzt werden können zum Wohle chronisch kranker Menschen.

Damit seien die gesetzlichen Grundlagen klar, auf denen nun die Kassen mit Kassenärztlichen Vereinigungen oder einzelnen Ärzten und ggf. anderen Leistungserbringern entsprechende Verträge zur optimierten Versorgung von über 2 Millionen chronisch Kranken schließen könnten. Die seit langem beklagten Defizite in der Versorgung chronisch Kranker könnten nun Zug um Zug abgebaut werden. Die leitlinienorientierten, evidenzbasierten neuen Behandlungsprogramme fänden gerade bei Ärzten großen Anklang und Anerkennung, die eine kritische Distanz zu den von der Pharmaindustrie unterstützten und geförderten Positionen wahrten.

Die Spitzenverbände kritisierten durchsichtige Versuche von Teilen der Pharmaindustrie und ihr nahestehender Organisationen und Einzelpersonen, gegen die neuen Behandlungsprogramme der Bundesregierung Front zu machen. Wesentlicher Bestandteil der Programme seien wissenschaftlich fundierte Empfehlungen an die Ärzte zum Einsatz bewährter und in ihren Nebenwirkungsrisiken bekannter und beherrschbarer Medikamente. Die strukturierten Behandlungsprogramme zeichneten sich aus durch kontinuierliche, qualitätsgesicherte Behandlung und das frühzeitige Erkennen und Weiterleiten von gefährdeten Patienten zu einer optimalen Behandlung.

Außerdem machten die Spitzenverbände noch einmal deutlich, dass die im Rahmen der Behandlungsprogramme erhobenen Daten dazu dienen, den Krankenkassen eine Kooperation mit Ärzten und Versicherten zu ermöglichen. Dabei wird in das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient nicht eingegriffen. Es steht viel mehr das gemeinsame Ziel im Vordergrund, die Versorgung auch durch Unterstützung der aktiven Teilnahme des Patienten am Versorgungsprozess insgesamt zu verbessern. Außerdem ermöglichen diese Daten eine Evaluation der Behandlungsprogramme, um eine hohe Qualität nachweisen zu können.

Gemeinsame Presseerklärung

AOK-Bundesverband, Bonn
Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Essen
IKK-Bundesverband, Bergisch Gladbach
Bundesknappschaft, Bochum
See-Krankenkasse, Hamburg
Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel
Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg
AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg

Federführend für die Veröffentlichung: AOK-Bundesverband.

zuletzt bearbeitet: 01.07.2002 nach oben

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