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"Wir bewegen 'was!"

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Hat der Deutsche Diabetiker Bund etwas bewegt?

Am 21. September fand in Kassel der Deutsche Diabetikertag 2002 statt. Weit über 10.000 Menschen mit und ohne Diabetes trafen sich unter dem Motto "Wir bewegen was!". Namhafte Referenten informierten über aktuelle Aspekte der Diabetestherapie, diabetische Spätkomplikationen und die Rechte von Diabetespatienten.

Auch neuere Themen, wie die Mundgesundheit bei Diabetes und die berufliche Integration von Diabetikern wurden vorgestellt. Jürgen Fliege (ARD) moderierte wie bereits vor zwei Jahren den Nachmittag. Er gratulierte den glücklichen Gewinnern der Tombola, die mit einem Fahrrad, einem Motorroller oder gar einem Ford KA nach Hause fahren konnten.

Die aktuellen Zahlen, die der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) zu diesem Tag vorstellte, stimmten alles andere als glücklich: Die Versorgungssituation der Diabetiker in Deutschland weist noch immer schwere Mängel auf. Nur 10 Prozent der befragten Diabetiker haben vor der Diagnose an Vorsorgeuntersuchungen teilgenommen. Fast 55 Prozent der Befragten haben mindestens eine diabetische Spätkomplikation an Fuß, Nieren, Nerven, Augen oder am Herzen. Wobei die meisten Nennungen (40 Prozent) Augenerkrankungen betrafen.

Bewegt der DDB also doch nichts? Nein, widerspricht Projektleiter Dr. Uwe Pöhls aus Neuss. Ein Vergleich zwischen DDB-Mitgliedern und "Nichtmitgliedern" habe große Unterschiede zu Tage gebracht: DDB-Mitglieder weisen demnach weniger Diabetes-Komplikationen auf und sind deutlich besser geschult.

Kommentar zur Nachricht von DiabSite-Redakteurin Helga Uphoff

Das Ergebnis der Studie ist eine Anerkennung für die langjährige Arbeit des Deutschen Diabetiker Bundes.

Dennoch bleiben Fragen: Welche nachhaltigen Wirkungen hat der Deutsche Diabetikertag 2002? Warum konnte die Zahl der Spätkomplikationen bei Diabetikern seit der St.-Vincent-Deklaration von 1989 kaum verringert werden? Weshalb vertritt der DDB nur rund 40.000 der mehr als sechs Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland? Warum ist der DDB politisch jetzt nicht aktiver?

Und was plant der DDB-Bundesvorstand, um die Öffentlichkeit für den Diabetes zu sensibilisieren, damit die einzige große Interessenvertretung der Diabetiker in Deutschland endlich ernst genommen und gehört wird?

Sie sind herzlich zu einer Stellungnahme eingeladen.

Autor: hu; zuletzt bearbeitet: 10.10.2002 nach oben

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