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Insulin Aspart:

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Keine erhöhte Gefahr von Hypoglykämien bei hohen Insulindosen

Unterzuckerung (Hypoglykämie) ist nach wie vor die häufigste Nebenwirkung in der Diabetestherapie mit Insulin oder oralen Antidiabetika. Nach Angaben des Deutschen Diabetes-Forschungsinstituts Düsseldorf erleiden Diabetiker im Durchschnitt ein bis zwei leichte Hypoglykämien pro Woche, abhängig von der Intensität und Art ihrer Behandlung.

Auch zu den Mahlzeiten injiziertes Normalinsulin stellt in hohen Dosen eine zusätzliche Gefahr dar: Es führt zu einer zum Teil erheblichen Verlängerung der Wirkdauer und damit zu einem erhöhten Risiko später Unterzuckerungen nach der Mahlzeit (postprandiale Hypoglykämien). Auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) in Bremen wurden aktuelle Studienergebnisse vorgestellt, die belegen, dass das kurz wirksame Insulinanalogon Insulin Aspart im Vergleich zu humanem Normalinsulin auch bei steigenden Insulindosen keine relevante Wirkverlängerung zeigt. Somit kann auch bei einem Einsatz in hoher Dosierung das Hypoglykämierisiko im Vergleich zu Normalinsulin stark gesenkt werden.

Die Ursachen für Unterzuckerungen sind vielfältig: Dosierungs- und Ernährungsfehler, übermäßige körperliche Belastung, Alkoholkonsum, aber auch zu den Mahlzeiten injiziertes Normalinsulin in hohen Dosen. Durch die hohe Dosierung verlängert sich teilweise die Wirkdauer erheblich und erhöht damit das Risiko für eine späte Unterzuckerung nach der Mahlzeit. Gerade übergewichtige Typ-2-Diabetiker verwenden häufig Normalinsulin in höherer Dosierung, um die Blutzuckerspitzen nach der Mahlzeit effektiv zu senken. Das bedeutet aber auch, dass Zwischenmahlzeiten eingenommen werden müssen, um eine späte Unterzuckerung zu vermeiden, was sich dann wieder negativ auf das Gewicht auswirkt.

Keine klinisch relevante Wirkverlängerung bei steigenden Insulin Aspart-Dosen

Die auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft vorgestellten Studienergebnisse sowie die Konsequenzen für die Therapie des Typ-1- und Typ-2-Diabetes fasste Dr. T. Heise von Profil, Institut für Stoffwechselforschung, Neuss, zusammen: Insulin Aspart kann im Gegensatz zu Normalinsulin selbst in höherer Dosierung ohne erhöhtes Risiko später Unterzuckerungen nach der Mahlzeit sicher angewendet werden.

Auch in hoher Dosierung sind keine Zwischenmahlzeiten erforderlich, was besonders für Typ-2-Diabetiker von Vorteil sein kann, da dadurch die Gewichtskontrolle vereinfacht wird. Übergewichtige, meist insulinresistente Typ-2-Diabetiker, die oft höhere Insulindosen verwenden, können zudem eine verbesserte Kontrolle der Blutzuckerspitzen erwarten, so Heise.

Quelle: Nosek et al.; Diab.Stoffw. 2003; 12 (Suppl 1): 47-48.

Autor: hu; zuletzt bearbeitet: 08.09.2003 nach oben

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