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Bürgerprämie zur Finanzierung der Krankenversicherung

Wissenschaftspreis für Dr. Markus Grabkas Dissertation zur gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland

"Vor dem Hintergrund künftig dramatisch steigender Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), konzentrierte sich die gesundheitspolitische Diskussion der vergangenen drei Jahre vor allem um die einnahmeseitigen Probleme der GKV. Ein wesentliches Manko in dieser Diskussion war es, dass lediglich die beiden Modelle der Bürgerversicherung und der Pauschalprämien thematisiert wurden", sagt Dr. Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Er hat sich in seiner Dissertation, die er im Rahmen des Graduiertenkollegs "Bedarfsgerechte und kostengünstige Gesundheitsversorgung" an der TU Berlin geschrieben hat, mit der gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland beschäftigt und gleichzeitig neue Vorschläge erarbeitet.

Markus Grabka kritisiert, dass alternative Reformmodelle weder aufgegriffen noch empirisch geprüft worden sind und daher aus dem Blickfeld der gesundheitspolitischen Diskussion gerieten. Ein weiteres Manko der gesundheitspolitischen Diskussion zur Problematik der Finanzierung besteht darin, dass es an einer ausreichenden empirischen Fundierung zur Bewertung alternativer Finanzierungsmodelle mangelte. In seiner Arbeit hat Markus Grabka einen breit angelegten Vergleich alternativer Finanzierungsmodelle für den sozialen Krankenversicherungsschutz in Deutschland vorgenommen und deren fiskalische Effekte und Verteilungswirkungen überprüft. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass mittel- bis langfristig ein Bürgerprämienmodell als Kompromiss zwischen der Bürgerversicherung und dem Pauschalprämienmodell für den sozialen Krankenversicherungsschutz in Deutschland am besten geeignet wäre.

"Alternative Finanzierungsmodelle einer sozialen Krankenversicherung in Deutschland - Methodische Grundlagen und exemplarische Durchführung eine Mikrosimulationsstudie" lautet der Titel der Dissertation, die Dr. Markus Grabka 2004 an der TU Berlin abgeschlossen hat. Betreut wurde er von Prof. Dr. Gert G. Wagner vom TU-Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung und Wirtschaftspolitik und von Prof. Dr. Christoph Helberger vom TU-Fachgebiet Wirtschaftspolitik.

Für seine Arbeit wurde er am 14. Januar 2006 mit dem Wissenschaftspreis der Gesellschaft für Recht und Politik im Gesundheitswesen e.V. geehrt, der jährlich für herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet des Gesundheitswesens vergeben wird und mit 5.000 Euro dotiert ist. Der Preis wurde in diesem Jahr an zwei Preisträger vergeben und die Preissumme geteilt.

Der 1968 geborene Markus Grabka studierte bis 1997 Soziologie und Informatik an der TU Berlin. Im Anschluss war er bis 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Zentrum Public Health der drei Berliner Universitäten. Markus Grabka arbeitet seit 1999 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 24.01.2006 nach oben

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