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Den "Boten" auf der Spur

Workshop des SFB 604 "Multifunktionelle Signalproteine" an der Universität Jena

Der Erforschung der Signalübertragungswege in menschlichen und tierischen Zellen haben sich Wissenschaftler des an der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelten Sonderforschungsbereiches (SFB) 604 "Multifunktionelle Signalproteine" verschrieben. Ziel dieser Forschung ist es, das Netzwerk der Kommunikation in den Zellen besser zu verstehen und herauszufinden, welche Rolle Signalproteine bei Erkrankungen spielen. Am Ende, erwarten die Wissenschaftler, bilden ihre Forschungsergebnisse die Basis für die Entwicklung neuer Medikamente und damit für die Therapie.

"Doch bis es so weit ist, werden noch einige Jahre vergehen", macht Prof. Dr. Thomas Kamradt, Direktor des Instituts für Immunologie des Jenaer Universitätsklinikums, deutlich. "Es gibt viele Vorgänge in den Zellen, die noch nicht genau genug verstanden sind." Eines dieser Geheimnisse, dem die Experten auf der Spur sind, steht im Mittelpunkt des vom SFB 604 veranstalteten Workshops "Signaling and Inflammation" am 11. Mai im Hörsaal der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek. Zu dem inzwischen dritten derartigen Symposium, das auch interessierten Laien offen steht, werden rund 80 Wissenschaftler aus ganz Deutschland erwartet.

Sie setzen sich speziell mit der Zellkommunikation bei Entzündungen, zum Beispiel bei Arthritis und Arterienverkalkung, auseinander. "Wir wollen zum einen herausfinden, welche Zellen an solchen entzündlichen Prozessen beteiligt sind und wie sie miteinander 'sprechen', um die Krankheiten auszulösen." Zum anderen gehe es um sogenannte Botenstoffe, die innerhalb der Zellen für die "Nachrichten"-Übertragung zuständig sind. Dabei konzentriere man sich speziell auf jene, die "wie Antennen mit der Außenwelt kommunizieren. Sie tragen die Informationen von der Oberfläche der Zelle in deren Kern als der Schaltzentrale und sorgen so dafür, dass das normale Programm der Zelle manipuliert wird." Wenn es gelänge, diese Nachrichtenkette zu unterbrechen, könnten so entzündliche Krankheiten wie Arthritis, Arterienverkalkung, Multiple Sklerose, jugendlicher Diabetes und Allergien in nicht allzu ferner Zukunft wirksam behandelt werden.

Ein Molekül, das "eine reelle Aussicht auf Einsatz in der Therapie von Arthritispatienten bietet", haben Jenaer Wissenschaftler um Prof. Dr. Reinhard Wetzker bereits entdeckt. Auch ein Pharma-Unternehmen konnten sie dafür interessieren. Doch bis das Medikament entwickelt und klinisch erprobt sei, brauche es noch einige Jahre, betont Prof. Kamradt.

Auf dem Symposium wollen sie und ihre Kollegen, die an verwandten Themen arbeiten, die neuesten Forschungsergebnisse aus ihren Laboren präsentieren. Üblicherweise entstünden aus solchen Workshops gemeinsame Projekte, die den Prozess insgesamt voranbrächten, nennt der Wissenschaftler ein weiteres Ziel der Tagung.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 08.05.2006 nach oben

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