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Diabetiker mit Spritzenangst können Insulin jetzt einatmen

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Das weltweit erste inhalierbare Insulin in Deutschland eingeführt

Inhalationsgerät mit Blistern Bislang bedeutete eine Insulintherapie für Menschen mit Diabetes ausschließlich Spritzen. Für Diabetiker mit einer unzureichenden Blutzuckereinstellung unter Tablettentherapie, die Angst vor der Spritze haben, gibt es jetzt eine andere Möglichkeit: Inhalatives Insulin, das ähnlich wie der Wirkstoff aus Asthmasprays mit einem tiefen Atemzug über die Lunge aufgenommen wird.

Das inhalative Insulin liegt in Pulverform vor und wird mit einem speziellen Gerät vernebelt. Patienten atmen die "Insulinwolke" zu den Mahlzeiten ein. Der Wirkstoff gelangt dann über die Lungenbläschen sehr rasch ins Blut. Inhalatives Insulin beginnt ähnlich schnell zu wirken, wie die kurzwirksamen Insulin-Analoga, die blutzuckersenkende Wirkung hält allerdings länger an.

Mit dem inhalativen Insulin kann nach Meinung von Experten die Hemmschwelle zur Insulintherapie gesenkt werden. Dadurch wird die Dauer einer ungenügenden Blutzuckereinstellung verkürzt, in der eine schlechte Stoffwechseleinstellung bei den Diabetikern bereits zu Spätkomplikationen führen kann.

Seit dem 15. Mai 2006 ist das inhalative Insulin der Firma Pfizer unter dem Handelsnamen Exubera® in Apotheken erhältlich. Zugelassen ist es vorerst nur für erwachsene Patienten mit Diabetes Typ 2 oder Typ 1. Diabetiker, die sich das verschreibungspflichtige Medikament vom Arzt verordnen lassen, brauchen neben dem Insulin noch den entsprechenden Inhalator und eine sogenannte Insulinfreisetzungseinheit. Ob dieses Zubehör jedoch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird, war bis heute nicht eindeutig zu erfahren.

Bildunterschrift: Inhalationsgerät mit Blistern
Bildquelle: Pfizer Deutschland GmbH

Autor: hu; zuletzt bearbeitet: 17.05.2006 nach oben

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