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Nationale Studie zur Vakuumtherapie von chronischen Wunden gestartet
Erste Diabetiker am Städtischen Klinikum Karlsruhe behandelt
Gemeinsame Presseerklärung der Verbände der Kranken- und Pflegekassen auf Bundesebene
Die erste nationale Studie zur Vakuumtherapie von chronischen Wunden ist gestartet. Erstmalig wurde Ende Dezember eine 76-jährige Diabetikerin, die an einem chronischen diabetischen Fußsyndrom leidet, im Städtischen Klinikum Karlsruhe, Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie mit der Unterdruck-Wundtherapie behandelt. "Wir hoffen, somit durch rechtzeitigen Beginn des Einschlusses des ersten Studienpatienten noch im Jahre 2011 die Studie fristgerecht 2014 abschließen zu können" sagt Prof. Dr. Martin Storck, Direktor der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie des Städtischen Klinikums Karlsruhe.
Initiiert wurde die Studie gemeinsam vom Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), dem AOK-Bundesverband und der Knappschaft mit dem Ziel, den Nutzen der Unterdruck-Wundtherapie gegenüber der modernen phasengerechten Standardwundtherapie zu untersuchen. Insgesamt sollen etwa 7.000 Versicherte im Rahmen der klinischen Studie beziehungsweise im Rahmen eines Vertrages zur Integrierten Versorgung behandelt werden. Eingeschlossen werden Patienten mit Diabetes und chronischen Wunden im Fußbereich (diabetischer Fuß) sowie Patienten mit einer Wundheilungsstörung im Bauchbereich nach einem chirurgischen Eingriff.
Ziel der Studie ist es, den medizinischen Nutzen der Unterdruck-Wundtherapie zu überprüfen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf der sektorenübergreifenden und ambulanten Therapie.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte aufgrund einer systematischen Auswertung der wissenschaftlichen Literatur des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) für die Entscheidung der Aufnahme dieser Therapie in den ambulanten Leistungskatalog der Krankenkassen weitere Studienergebnisse gefordert, da die bisherige Studienlage zur Behandlung akuter und chronischer Wunden für eine abschließende Beurteilung nicht ausreiche. Nach Abschluss der Studie 2014 wird der G-BA anhand der Ergebnisse über die Erstattungsfähigkeit entscheiden. Bisher ist die Unterdruck-Wundtherapie in der ambulanten Versorgung nicht als Standardtherapie mit vollständiger Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen zugelassen.
Bei der Unterdruck-Wundtherapie handelt es sich um eine geschlossene Wundversorgung mit großflächiger Ableitung, bei der ein System für das Abfließen des Wundsekrets den nötigen Unterdruck erzeugt. Die Aufrechterhaltung des Unterdrucks wird durch eine Klebefolie mit luftdichter Abdeckung ermöglicht, die über den drainierenden Wundverband geklebt wird.
Das Institut für Forschung in der Operativen Medizin der Universität Witten-Herdecke verantwortet unter Leitung von Prof. Edmund Neugebauer die wissenschaftliche Konzeption und Auswertung dieser Studie. Die Gesundheitsforen Leipzig sind als Managementgesellschaft für die gesamte Logistik zuständig. Als Industriepartner sind die beiden Firmen KCI Medizinprodukte und smith & nephew beteiligt.
Weitere Infos auf: www.wound-care.de.