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DMP-Modul Herzinsuffizienz: Aktuelle Leitlinien zeigen Ergänzungsbedarf auf
Diabetes und Schlafapnoe bislang nicht berücksichtigt
IQWiG publiziert Abschlussbericht zu Update-Recherche
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat am 14. Februar 2012 die Ergebnisse einer Recherche evidenzbasierter Leitlinien zur Behandlung von Menschen mit Herzinsuffizienz vorgelegt. Ziel des Berichts ist es, aus aktuellen, methodisch hochwertigen Leitlinien diejenigen Empfehlungen zu identifizieren, die für die geplante Überarbeitung des Moduls Herzinsuffizienz im Disease-Management-Programm (DMP) Koronare Herzkrankheit (KHK) von Bedeutung sein könnten. Demnach muss das DMP-Modul an keiner Stelle dringend überarbeitet werden. Allerdings identifizierte das IQWiG eine ganze Reihe von Aspekten, die ergänzt und spezifiziert werden könnten.
Evidenz ausführlich dokumentiert
Zu den im Gesetz (Sozialgesetzbuch V) festgeschriebenen Aufgaben des IQWiG gehört es, Empfehlungen zu DMP zu erarbeiten und abzugeben. Ziel ist es dabei, zunächst Unterschiede zwischen den Empfehlungen der Leitlinien und den DMP zu identifizieren. Die Prüfung und Entscheidung, ob diese Unterschiede tatsächlich zu einer Überarbeitung eines DMP führen sollten, liegt dann beim Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
Im jetzt abgeschlossenen Auftrag des G-BA haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler systematisch nach neuen Leitlinien gesucht, deren methodische Qualität bewertet und daraus relevante Empfehlungen zu Diagnose und Therapie von Herzinsuffizienz zusammengestellt. Zudem haben sie dokumentiert, wie hoch die Leitlinienautoren die Belastbarkeit der Empfehlungen einstufen. Erneut überprüft wurden die Quellen der Empfehlungen allerdings nicht. Darin unterscheiden sich die Leitlinienbewertungen von den Nutzenbewertungen des IQWiG.
Keine Widersprüche zwischen DMP und aktuellen Empfehlungen
Eingeschlossen wurden insgesamt 27 deutsche und internationale Leitlinien, die Empfehlungen zur Behandlung von Menschen mit Herzinsuffizienz enthalten. Wie die Auswertung ergab, stimmen die Empfehlungen mit den Vorgaben des DMP weitgehend überein. Inhaltliche Widersprüche zu den Anforderungen des DMP gibt es keine. "Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz können also sicher sein, dass das derzeitige DMP in allen wesentlichen Punkten dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens entspricht", betont IQWiG-Leiter Prof. Dr. med. Jürgen Windeler.
Diabetes und Schlafapnoe bislang nicht berücksichtigt
Allerdings fanden sich in diesen Leitlinien zu einer ganzen Reihe von Themenbereichen zusätzliche Empfehlungen, die nach Prüfung und Diskussion im DMP-Modul ergänzt oder ausführlicher beschrieben werden könnten.
Zu den Aspekten, die im DMP-Modul bislang noch fehlen, aber in mehreren Leitlinien mit hohem Empfehlungsgrad versehen sind, gehören unter anderem der Einsatz von Herzschrittmachern und der kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) bei Vorhofflimmern sowie die elektrische Kardioversion, die Grippeschutzimpfung, die Beratung zu sexueller Aktivität sowie der Umgang mit älteren Patientinnen und Patienten.
Darüber hinaus empfehlen die Leitlinien die Behandlung von begleitenden Erkrankungen beispielsweise des Diabetes mellitus und der Schlafapnoe bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Im DMP-Modul zwar bereits enthalten, in aktuellen Leitlinien aber ausführlicher beschrieben wird beispielsweise die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck. Hier enthalten die Leitlinien zusätzliche Empfehlungen.
Zum Ablauf der Berichtserstellung
Die vorläufigen Ergebnisse, den sogenannten Vorbericht, hatte das IQWiG im März 2011 veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Nach dem Ende des Stellungnahmeverfahrens wurde der Vorbericht überarbeitet und als Abschlussbericht im Dezember 2011 an den Auftraggeber versandt. Die schriftlichen Stellungnahmen werden in einem eigenen Dokument zeitgleich mit dem Abschlussbericht publiziert. Der Bericht wurde gemeinsam mit externen Sachverständigen erstellt.
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