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Regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion bei Diabetes empfohlen

Diabetische Nephropathie - vorbeugen und behandeln

diabetesDE zum Weltnierentag am 08.03.2012

Nierenkrankheiten bei Diabetikern sind nach Amputationen die zweithäufigste Komplikation. In Deutschland sind Diabetiker die größte Gruppe der Patienten, die an die Dialyse müssen oder sogar eine neue Niere benötigen. Gegenwärtig sind etwa 20.000 Diabetiker davon betroffen. Denn Nierenerkrankungen werden bei ihnen heute noch zu spät diagnostiziert und in ihrer Bedeutung unterschätzt. Darauf macht diabetesDE anlässlich des Weltnierentags am 8. März 2012 aufmerksam, der dieses Jahr unter dem Motto steht: "Sag 'Ja' zum Leben - Sag 'Ja' zur Organspende!"

Die Nieren sind die "Klärwerke" des Körpers: Sie filtern das Blut und produzieren Urin, mit dem sie Abfallprodukte aus dem Körper transportieren. Ohne funktionstüchtige Nieren sammeln sich diese Abfallprodukte im Blut an und verursachen eine Vergiftung.

Bei einem diabetischen Nierenleiden kommt es durch hohen Zuckergehalt im Blut und hohen Blutdruck zu einer Schädigung der kleinsten Blutgefäße in den Nieren. Die "Klärleistung" der Niere nimmt dadurch ab, Blutdruck und Blutfette steigen an. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen der Nieren nehmen Menschen mit Diabetes häufig nicht in Anspruch, da Nierenerkrankungen zunächst unbemerkt verlaufen. Die ersten Schäden zeigen sich darin, dass die Nieren nicht mehr richtig filtern und Eiweiß im Urin auftritt.

Bereits viele Jahre, bevor schwere Schäden sichtbar werden, weisen geringe Mengen von Albumin - einem speziellen Eiweiß im Urin - auf das kommende Risiko hin. Um es frühzeitig zu erkennen, sollten Diabetiker mindestens einmal im Jahr ihren Urin auf seinen Albumingehalt hin untersuchen.

Nierenerkrankungen gehören bei Diabetikern zu den häufigen Komplikationen. Etwa 40 bis 50 Prozent aller Diabetiker entwickeln im Verlauf ihrer Stoffwechselerkrankung eine "diabetische Nephropathie?. Dadurch steigt auch ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Treten Nierenschäden auf, muss ein darauf spezialisierter Facharzt, ein sogenannter Nephrologe, sie frühzeitig behandeln: Dies verzögert den Verlauf der Nierenerkrankung bis zur Dialyse und verringert die Sterblichkeit.

Um Schädigungen der Nieren vorzubeugen, sollten Diabetiker ihre Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte senken. Als Zielwert für den Blutdruck gilt 130/80 mmHg. Außerdem sollten Menschen mit Diabetes bei ihrer Ernährung darauf achten, die von ihrem Arzt empfohlene Kochsalz- und Eiweißzufuhr nicht zu überschreiten. Auch Rauchen fördert die Entstehung und das Fortschreiten von Nierenerkrankungen.

Daher empfiehlt diabetesDE zum Weltnierentag allen Diabetikern, ihren behandelnden Arzt auf ihre Nieren anzusprechen. Nur so lassen sich die Häufigkeit und Auswirkungen von Nierenerkrankungen und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme verringern.

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zuletzt bearbeitet: 07.03.2012 nach oben

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