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Frühkindliche Ernährung als Risikofaktor für Übergewicht und Diabetes

Klinikum der LMU koordiniert internationales Projekt

Das Klinikum der Universität München koordiniert ein großes internationales Projekt zur Erforschung sehr früher Risikofaktoren für Übergewicht und damit verbundener chronischer Erkrankungen. Im Rahmen des Projekts "EarlyNutrition" sollen Empfehlungen für eine optimale Ernährung in der Schwangerschaft und Kindheit entwickelt werden, durch die die Gesundheit langfristig positiv beeinflusst werden kann.

Zum Auftakt treffen sich Forscher aus Europa, den USA und Australien vom 21. bis 23. März anlässlich einer Kick-Off-Tagung in München. Das Projekt wird durch die Europäische Kommission für fünf Jahre mit rund neun Millionen Euro gefördert, durch zusätzliche Mittel der australischen Forschungsförderung und privater Förderer wird ein Gesamtbudget von mehr als elf Millionen Euro erreicht.

Das internationale Konsortium setzt sich aus führenden Wissenschaftlern aus dem Gebiet der frühen Ernährung zusammen. Darüber hinaus beteiligen sich klein- und mittelständische Betriebe aus Europa sowie die Nahrungsmittelindustrie.

Professor Berthold Koletzko vom Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München leitet als Projektkoordinator die internationale Forschungsgruppe. "Wir untersuchen Risikofaktoren während der Schwangerschaft und der frühen Kindheit, die späteres Übergewicht und dessen Folgeerkrankungen begünstigen. Den Schwerpunkt legen wir dabei auf Übergewicht, da es hier sehr überzeugende Daten für starke Einflüsse der Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und früher Kindheit auf die spätere Gesundheit gibt", erläutert Koletzko.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Übergewicht, Adipositas und ihre Folgeerkrankungen schon jetzt zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Im Jahr 2010 waren 43 Millionen Kinder unter fünf Jahren übergewichtig, mit weiter stark steigender Tendenz. Fettleibigkeit im Kindesalter erhöht erheblich das Risiko für spätere chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

"Die Häufigkeit von Fettleibigkeit in der Bevölkerung insgesamt und besonders bei Kindern hat in den letzten drei Jahrzehnten weltweit rasant zugenommen. Diese globale Epidemie verursacht ernste Belastungen für die Betroffenen und ihre Familien, sowie erhebliche Kosten im Gesundheitswesen. Deshalb ist es dringend notwendig, effektive Strategien für eine wirksame Prävention zu entwickeln und anzuwenden", mahnt Koletzko.

Diesem Ziel sind die Wissenschaftler durch das kürzlich abgeschlossene "Early Nutrition Programming Project" (EARNEST) nähergekommen. Sie konnten bestätigten, dass frühkindliche Ernährung und Lebensführung starke, längerfristig prägende Auswirkungen auf spätere Gesundheit und Krankheitsrisiko ausüben.

In ihrem neuen Projekt "EarlyNutrition" ("Longterm effects of early nutrition on later health") untersuchen die Forscher nun die Mechanismen frühkindlicher Prägung auf Übergewicht sowie die Chancen für gezielte Interventionen. Insbesondere soll erfasst werden, welche Art der Ernährung vor und nach der Geburt einen wirksamen Beitrag zur Vorbeugung späteren Übergewichts leisten kann. Mithilfe dieser Daten sollen Empfehlungen für eine gesundheitsfördernde Lebensweise entworfen werden - diese könnten beispielsweise bei der Auswahl von Lebensmitteln helfen und auch zu verbesserten Produkten führen.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 21.03.2012 nach oben

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