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Ursache für Diabetes sind häufig Entzündungsprozesse im Fettgewebe
Dresdner Wissenschaftler erhält renommierten europäischem Preis für klinische Forschung
Der Dresdner Mediziner Prof. Dr. Triantafyllos Chavakis von der Medizinischen Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden sowie vom Institut für Physiologie der Medizinischen Fakultät der TU Dresden erhält heute in Budapest den Preis der Europäischen Gesellschaft für klinische Forschung (European Society for Clinical Investigation) für seine herausragenden Leistungen in der Grundlagen- und translationalen Forschung. Der Arzt und Wissenschaftler gehört zu den weltweit führenden Experten, die akute und chronische Entzündungsprozesse erforschen.
Der "ESCI Award for Excellence in Basic/Translational Research" ist eine besondere Auszeichnung für biomedizinische Forschung. Einmal im Jahr zeichnet die Europäische Gesellschaft für klinische Forschung (ESCI - European Society for Clinical Investigation) damit einen herausragenden Forscher aus. Vorraussetzung ist, das der oder die Ausgezeichnete einen bedeutsamen Beitrag zu Erforschung, Diagnose und Therapie einer Erkrankung geleistet hat. Da es ein europäischer Wissenschaftspreis ist, muss die Person einen großen Teil ihrer Arbeit an europäischen Forschungseinrichtungen absolviert haben und unter 45 Jahre alt sein.
Prof. Chavakis gehört weltweit zu den führenden Wissenschaftlern, die die molekularen Mechanismen zur Entstehung von Entzündung - Inflammation - erforschen. 'Regulation der Leukozyten-Endothel-Interaktionen bei der Entzündung' heißt der Forschungsschwerpunkt des Wissenschaftlers. In diesem Zusammenhang hat seine Arbeitsgruppe herausragende Beiträge zum Verständnis der Leukozytenrekrutierungskaskade in den letzten zehn Jahren gemacht.
Aktuell erforscht der Mediziner die Wechselwirkung von Blut- und Gefäßzellen im Zusammenhang mit metabolischen Störungen. Prof. Chavakis: "Neue Studien zeigen, dass vor allem die Entzündungsprozesse im Fettgewebe Ursache für Folgekrankheiten wie Diabetes sind. Unsere Aufgabe ist, die genauen Mechanismen auf Zell- und molekulargenetischer Ebene zu erforschen." Im Tiermodell untersucht der Mediziner den Einfluss der Entzündung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und der Gefäßzellen (Endothel) auf das Fettgewebe. Prof. Chavakis geht dabei von der These aus, dass die Interaktion von weißen Blutkörperchen und Gefäßzellen im Fettgewebe die Insulinresistenz beeinflussen kann, die schließlich zu Diabetes führt.
Ein weiteres Feld von Chavakis ist die Erforschung von Entzündung in den Netzhautgefäßen des menschlichen Auges, der Retina. "Bei Erwachsenen liegt die Ursache für Sehstörungen und Blindheit häufig in einer diabetischen Retinopathie. Deren Hauptursache liegt vermutlich in einer Störung - Dysfunktion - des Endothels", so der Dresdner Mediziner. Als Endothel wird die innere Schicht oder Auskleidung von Gefäßen bezeichnet.
Zu einer Dysfunktion des Endothels tragen vermutlich entzündliche Prozesse in den Netzhautgefäßen bei, die Menschen mit Diabetes aufweisen. Die endotheliale Dysfunktion führt zu einer Minderdurchblutung und Sauerstoffminderversorgung (Hypoxie) der Netzhaut. Das Resultat der Hypoxie ist eine pathologische Neubildung von fragilen Gefäßen, die leicht bluten. Dies kann zur Erblindung führen. Prof. Chavakis: "Ein Ziel unserer Arbeit ist, die molekularen Mechanismen der endothelialen Dysfunktion genauer zu erforschen, um daraus neue Therapieansätze zur Behandlung der diabetischen Retinopathie zu entwickeln."
Professor Chavakis erhält den ESCI Award for Excellence in Basic/Translational Research heute in Budapest, Ungarn. ESCI wurde 1967 als europaweite Gesellschaft für Kliniker und Wissenschaftler gegründet, die ihre Forschungsarbeit der Entschlüsselung von Mechanismen zur Entstehung von Krankheiten widmen.
Triantafyllos Chavakis ist bereits Träger des Otto-Hahn-Preises der Max-Planck-Gesellschaft (2001), des Oskar-Lapp-Preises der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (2003), des Gotthard-Schettler Preises der Deutschen Gesellschaft für Angiologie sowie des Alexander-Schmidt-Preises der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (2005).
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