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Menschen mit Diabetes müssen auf ihre Herzgesundheit achten
"Tag gegen den Schlaganfall", 10. Mai 2012: Schlechte Prognose für Typ-2-Diabetiker
Das Herz bestimmt bei den meisten Menschen mit Diabetes die Lebenszeitprognose. Bis zu 40 Prozent der Betroffenen leiden an Durchblutungsstörungen des Herzens, selbst wenn keine Symptome darauf hinweisen. Herzerkrankungen erkennen Arzt und Betroffene daher oft zu spät, warnt diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Tags gegen den Schlaganfall am 10. Mai 2012. Die Folge: Drei von vier Menschen mit Diabetes sterben an Herzkreislaufleiden wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Wie Betroffene ihr Risiko senken und richtig einschätzen, ist Thema des nächsten Experten-Chats auf www.diabetesde.org. Ab sofort können Interessierte Fragen an Professor Dr. med. Stephan Jacob stellen. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft "Herz und Diabetes" der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und für das Ressort "Versorgung" bei diabetesDE tätig. Die Fragen beantwortet der Experte live am Donnerstag, dem 10. Mai 2012 zwischen 17 und 19 Uhr.
Diabetes mellitus schädigt häufig neben Organen wie Nieren, Augen oder Nerven auch das Herz und die großen Blutgefäße. Das Blut fließt schlechter durch die Gefäße und versorgt die Organe nicht mehr optimal mit Sauerstoff. Sind die Herzkranzgefäße betroffen, kann es zum Herzinfarkt kommen.
Auch das Risiko für einen Schlaganfall steigt bei Menschen mit Diabetes um das 2- bis 3-fache. Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Übergewicht sind unter anderem dafür verantwortlich. "Unabhängig von diesen Faktoren, stellt der Diabetes ein eigenständiges Risiko dar", erklärt Professor Jacob. Menschen mit Typ-2-Diabetes entwickeln früher und ausgeprägter Gefäßverkalkung als Stoffwechselgesunde. Ihre Prognose sei zudem deutlich schlechter.
"Umgekehrt leiden mehr als 60 Prozent der Gefäßkranken an Störungen des Zuckerstoffwechsels", so der niedergelassene Diabetologe (DDG) aus Villingen-Schwenningen. Das Risiko für Diabetes Typ 2 würde in den meisten Fällen aber nicht erkannt. Daher sollte bei Menschen mit Gefäßproblemen auch immer ein Diabetes mellitus ausgeschlossen werden, das fordern auch die Empfehlungen der Europäischen Kardiologen und Diabetologen.
"Ärzte sollten bei Menschen mit Diabetes Typ 1 und 2 immer das individuelle Gefäßrisiko prüfen, aber auch umgekehrt bei Herzkranken nach einem Diabetes Typ 2 suchen", rät der Experte für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie. Wie Betroffene Vorboten eines Gefäßleidens, Schlaganfalls oder Herzinfarkts frühzeitig erkennen und was sie selbst für ihre Gesundheit tun können, erklärt Professor Jacob anlässlich des Weltherztages am 10. Mai 2012 zwischen 17 und 19 Uhr auf der Internetseite von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe im Live-Chat.