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Ärztetag fordert Abschaffung der Praxisgebühr
Mehr Bürokratie statt erhoffter Steuerungsfunktion
Trotz des Finanzüberschusses der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleibt das Finanzvolumen für die ambulante ärztliche Versorgung in vielen Regionen Deutschlands unzureichend. Darauf verwies der 115. Deutsche Ärztetag in Nürnberg. Auch den Krankenhäusern seien ihre finanziellen Mittel durch gesetzliche Sparvorgaben sogar noch gekürzt worden, was sich sowohl auf die Beschäftigten in den Kliniken als auch auf die Patientenversorgung negativ auswirke, erklärten die Ärztetagsdelegierten in einer Entschließung.
Zudem sprach sich das Ärzteparlament dafür aus, die Praxisgebühr abzuschaffen, bzw. auszusetzen. Diese habe die ursprünglich erhoffte Steuerungsfunktion nicht erfüllt und führe zu unverhältnismäßiger Bürokratie in Praxen und Krankenhäusern.
Angesichts der Kassenüberschüsse erinnerte das Ärzteparlament die Bundesregierung an ihr Versprechen, dass die Sparmaßnahmen kein Dauerzustand sein sollten: "Bevor Kassenbeiträge gesenkt werden, muss die angemessene Finanzierung der gesundheitlichen Versorgung der Patienten sichergestellt werden." Unter anderem forderte der Ärztetag, negative Sockeleffekte, ausgelöst durch Kostendämpfungsmaßnahmen der Vorjahre, sowohl bei der Fortschreibung der Gesamtvergütung der Kassenärztlichen Vereinigungen als auch bei den Erlösbudgets der Krankenhäuser für die Folgejahre auszugleichen.