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Rauchen begünstigt und verschlechtert Diabetes mellitus
Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2012
In Deutschland raucht jeder dritte Mann und jede vierte Frau über 15 Jahre. Die Raucheranfänger werden immer jünger. Für Menschen mit Diabetes ist das Rauchen besonders gefährlich, da die über 3.000 Giftstoffe der Zigarette das für Diabetiker ohnehin schon große Risiko für Herzkreislauferkrankungen massiv erhöhen. Umgekehrt erkranken Raucher doppelt so häufig an Diabetes Typ 2 als Nichtraucher. Darauf macht diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai 2012 aufmerksam, der dieses Jahr unter dem Motto steht: "Lass Dich nicht einwickeln! Rauchen kennt nur einen Gewinner: die Tabakindustrie".
Bei Menschen mit einem bereits bestehenden Diabetes mellitus Typ 1 oder 2 kann Rauchen den Verlauf ihrer Stoffwechselerkrankung verschlechtern. "Aufgrund eines bei ihnen häufig erhöhten Blutzuckerspiegels haben sie von vornherein ein höheres Risiko für Gefäßerkrankungen als Gesunde. Zigarettenrauch verstärkt dies noch", erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim, Bad Mergentheim. Rauchende Diabetiker leiden daher häufiger als nichtrauchende unter Schädigungen der großen und kleinen Blutgefäße mit Herzinfarkt, Schlaganfall und Raucherbein oder Durchblutungsstörungen in Auge und Niere als deren Folge.
Tabakrauch verändert zudem die Zusammensetzung der Blutfette: Die Menge an LDL-Cholesterin steigt, während sich die Menge an dem so genannten "guten" HDL-Cholesterin verringert. "Hierdurch erhöht sich die Gefahr für eine Herzschwäche und Arterienverkalkung. Außerdem lässt sich der Blutzucker bei rauchenden Diabetikern schwerer ermitteln und beeinträchtigt somit die Therapie", betont Professor Haak.
Darüber hinaus zeigen Studien, dass Rauchen einen Diabetes begünstigt. So haben Raucher ein doppelt so hohes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln wie Nichtraucher. Männer über 40 Jahre sind besonders betroffen. Ursachen für diesen Zusammenhang konnten Wissenschaftler bisher noch nicht belegen. Sie vermuten, dass die Substanzen Kohlenmonoxyd und Nikotin aus dem Tabakrauch Einfluss auf die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse haben und die Sensibilität der Insulinrezeptoren heruntersetzen. Bei jungen Menschen fördert Passivrauchen die Entstehung des Metabolischen Syndroms und einer Glukoseintoleranz.
Wer mit dem Tabakkonsum aufhören möchte, findet professionelle Hilfe in Raucherentwöhnungskursen. Unter anderem Arztpraxen, Volkshochschulen oder Krankenkassen bieten diese an. Der Weltnichtrauchertag wurde am 31.5.1987 von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen und steht seitdem jedes Jahr unter einem anderen Motto. In diesem Jahr steht der Gesundheitstag international unter dem Thema "Lass Dich nicht einwickeln! Rauchen kennt nur einen Gewinner: die Tabakindustrie".