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Bei Diabetes regelmäßig Augen kontrollieren lassen
Sehbehindertentag am 6. Juni 2012
Diabetesbedingter Blindheit vorbeugen
In Deutschland erblinden jährlich etwa 1.700 Menschen an einer "diabetischen Retinopathie". Die Netzhauterkrankung ist hierzulande die Hauptursache für Erblindung im Erwachsenenalter. Sie kann Folge eines schlecht eingestellten Diabetes sein. Da die Augenerkrankung lange Zeit keine Symptome verursacht, wird sie oft erst spät diagnostiziert und in ihrer Bedeutung unterschätzt. Darauf macht diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe zum Tag der Sehbehinderten am 6. Juni 2012 aufmerksam.
Menschen mit Diabetes mellitus sind besonders gefährdet, ihr Augenlicht zu verlieren: Bei der diabetischen Retinopathie kommt es durch den erhöhten Blutzucker und -druck zu Schäden an den Blutgefäßen in den Augen. Diese betreffen die gesamte Netzhaut. Bei mehr als 80 Prozent aller Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 sind 25 Jahre nach Beginn der Erkrankung Schäden der Netzhaut festzustellen. Diese Schäden entwickeln sich meist schleichend ohne merkbare Sehstörungen. So können Ärzte etwa bei jedem dritten Typ-2-Diabetiker bereits bei der Diabetes-Diagnose Schäden am Auge nachweisen.
Jeder Mensch mit Typ-1-Diabetes sollte ab seinem fünften Erkrankungsjahr eine Netzhautuntersuchung nach vorheriger Pupillenerweiterung erhalten. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sollte sofort nach Erkennen der Erkrankung eine Netzhautuntersuchung erfolgen, anschließend in jährlichen Abständen. Sind bereits Veränderungen an der Netzhaut eingetreten, ist eine Wiederholungsuntersuchung alle sechs beziehungsweise bei höheren Graden auch alle drei Monate sinnvoll. Denn wenn erste Sehstörungen auftreten, können die Schäden bereits weit forgeschritten sein. Zur Vorbeugung sollten sie ihre Blutzuckerwerte senken und einen Blutdruckzielwert von 140/80 mmHg anstreben.
Eine diabetische Retinopathie muss ein darauf spezialisierter Facharzt mittels Laserbehandlung, Medikamenten oder Operation frühzeitig behandeln: Sonst drohen schwere Sehbehinderungen bis zum vollständigen Verlust des Augenlichts. Da der Mensch über das Auge den größten Teil aller Umwelteindrücke aufnimmt, verringern Sehbehinderungen und Blindheit die Lebensqualität drastisch.
Laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) im Jahr 1998 einen eigenen Gedenktag eingeführt: den Sehbehindertentag. Er findet jährlich am 6. Juni statt.
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